Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Wenn das der Schäuble wüsste

 

Mir ist heute was wirklich putziges passiert. Ich war wegen meines Umzugs zwecks Ummeldung im Bürgeramt Schöneberg (Rathaus Schöneberg)

Wir wissen ja, dass Wolfgang Schäuble im Bereich Innere Sicherheit derzeit mächtig herumwirbelt. Vom Telefonierverbot für potenzielle Möchtegernterroristen bis hin zur umfangreichen Nabelschau des heimischen PC. Nun wüsst‘ ich nur gerne, was er dazu sagt, dass man sich – zumindest in Berlin-Schöneberg – auf s Einfachste eine Tarn- oder Deckadresse besorgen kann.

Wer innerhalb Berlins umzieht, der muss zum Bürgeramt. Vorher lädt er sich hier ein putziges kleines Formular herunter. Interessant ist hier vor allem Seite drei links unten. Da steht: „Datum, Name und Unterschrift des Wohnungsgebers“. Wohnungsgeber ist der Vermieter, klar.

Nun der Hit. Man kann sich jetzt einfach hinstellen und sagen, „wir haben die Wohnung gekauft“. Eigentlich wäre zu erwarten, dass die freundlichen Damen und Herren einen Eigentumsnachweis fordern, vulgo einen Auszug aus dem Grundbuch oder wenigstens eine notariell beglaubigte Abschrift des Kaufvertrags. Aber: Fehlanzeige. „Schreimse einfach „EIGENTUM“ dahin, denn passt dît schon“, lautet die übereinstimmende Auskunft mehrerer Bürgeramtstanten und -onkels.

Mit anderen Worten: Ich suche mir eine Tarnanschrift, installiere dort einen toten Briefkasten, melde mich „offiziell“ ohne Vorlage irgendwelcher Papiere dahin ab – und bin a sort of vogelfrei.

Das finde ich nun irgendwie schon sehr bizarr.