Nun also der „Dönerskandal“. Nun stürzen sich alle auf die Firma „Beysan“, die im dringenden Verdacht steht wissentlich oder unwissentlich Schrottfleisch zu Dönerspießen verarbeitet zu haben. „Mein“ Dönerladen hat gleich einen Zettel ins Fenster gehängt, dass er nicht von Beysan beliefert wurde. Das nützt aber gar nichts, denn es wird mit absoluter Sicherheit noch viele, viele Läden mehr geben, die Schrottfleisch verarbeiten.
Was ich an der Sache nicht verstehe ist folgendes: Es genügt, wie man bei den Kollegen vom „Stern“ nachlesen kann, wenn ein einziger Lieferfahrer aufpasst, und schon kommt der Skandal ans Tageslicht. Ein einziger Lieferfahrer. Warum merkt in den fleischverarbeitenden Betrieben niemand etwas? Es kann doch nicht sein, dass man beim Zusammenstellen eines Dönerspießes nichts bemerkt. Altes Fleisch riecht doch und sieht dementsprechend aus. Wenn ich in so einem Betrieb arbeiten würde – ich würde umgehend eine Probe des Fleischs in einer Kühltasche mitnehmen und durch ein Veterinäramt überprüfen lassen, zumindest was die Keimbelastung angeht: da wird schnell klar, woran man ist. Anders könnte ich in so einem Betrieb gar nicht arbeiten.
Daher, falls jemand aus der fleischverarbeitenden Industrie mitliest: wie kann das sein? Oder wird das Fleisch dermaßen brutal überwürzt, dass man eh nichts mehr riecht.