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Puten Appetit!

 

Mit diesem herzallerliebsten Kalauer möchte ich rühmen und preisen. Und zwar einen Fidulitätenstand am Gendarmenmarkt-Weihnachtsmarkt. Eigentlich hasse ich Weihnachtsmärkte, aber ich war auf eine Feierlichkeit eingeladen, die daselbst im Lafayette-Zelt stattfand. Da die meisten der Feiernden noch nicht eingetroffen waren, ich aber das zuvor eingenommene Ciprofloxacin nicht allzulang im nüchternen Magen umherschäumen lassen wollte, machte ich mich nochmal auf ins Gedränge, um einen hastigen Imbiss zu nehmen. Man geht aus dem Lafayette-Zelt heraus und sofort scharf LINKS in die Gasse. An der nächsten Ecke RECHTS und schon steht man an einem Stand, der von hinreißend puscheligen und lieben Menschen betriben wird. Dort gibt es höchst frisches Falafel, allerlei türkische und libanesische Spezereien und – das allerleckerste Putengyros, das ich je aß. In einer gigantischen Pfanne wird kleingefitzeltes Putenfilet stundenlang hin und her geschmort, und zwar unter Verwendung einer äußerst ausgefuchsten Mischung aus frischen Kräutern und Gewürzen. Man erhält bei Bestellung ein frisch gebackenes Fladenbrot mit anderthalb Schöpfkellen dieser wundervollen Putenschmorerei nebst einer nicht minder köstlichen Würztunke, die Tomatigkeit, Paprikatesse und Frische auf pfeffrigste Art und Weise miteinander verbindet. Es schmeckte so gut, dass ich gleich zwei dieser Putengyros‘ hintereinander verzehrte und meinen nagelneuen Mantel dabei sehr selig vollkleckerte. Leute, geht da hin, bevor der Weihnachtsmarkt vorbei ist.

Die Bouche à la Reine im Lafayette-Zelt hingegen war lauwarm.