Ein Viertel der Berliner Kinder zwischen 11 und 15 Jahren, bei Mädchen sogar knapp ein Drittel, leidet unter wiederkehrenden, psychosomatischen Beschwerden, die auf Stress in der Schule hindeuten, so ein Studie der WHO, die jetzt von der Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher vorgestellt wurde. Als mögliche Ursachen wird unter anderem der gymnasiale „Schnelldurchlauf“ genannt, aber auch die deutliche Zunahme von Gewalttaten, Mobbing und Hänseleien. Ich kann bestätigen, dass auch unser Kind, derzeit in der dritten Klasse, mir zuweilen recht gestresst vorkommt, was bei ihr konkret an der Klassenstärke liegt (28 Kinder, von denen eine Handvoll mehr oder weniger Dauerlärm produziert und erzieherisch schwer zu erreichen ist). Auch darf man nicht vergessen, dass die frühe Einschulung ab 5 nicht jedem Kind bekommt, denn wenn Kinder auch geistig schon bereit sind für die Schule, so sind viele es nach meiner Einschätzung körperlich noch nicht, was sich in Müdigkeit und eben auch körperlichen Stress-Symptomen zeigt. Auch entspricht es meiner Erfahrung, dass selbst in einem unproblematischen Stadtteil wie Friedenau auch schon in der Grundschule Kinder massiv gemobbt, gehänselt und ausgeschlossen werden. Freunschaften und Sympathien füreinander werden im Tagesrhythmus verändert und angepasst, was sicherlich Auswuchs einer allgemeinen gesellschaftlichen Beschleunigung und Gefühlsvolatilität ist und von der Schule bei den aktuellen Klassenstärken kaum noch abgefangen werden kann.
Wie erleben Sie das? Was haben Sie für Erfahrungen mit Ihren Kindern? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Kommentare.