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Chinas Ausverkauf an die Deutschen

 

Ein paar interessante Wirtschaftsdaten, die das Statistische Bundesamt am Mittwoch im Vorfeld von Kanzlerin Merkels China-Reise herausgegeben hat und einige gängige Vorurteile über die Volksrepublik widerlegen dürften.

Zu gerne wird auch hierzulande behauptet, China drücke seine Währung künstlich nach unten und verschaffe sich damit Exportvorteile. Der Blick auf die deutsch-chinesische Handelsbilanz zeigt jedoch: So groß ist das Defizit gar nicht. Die Chinesen haben 2011 Waren im Wert von 79,5 Milliarden Euro nach Deutschland geliefert. Umgekehrt exportierten die Deutschen Waren im Wert von 65 Milliarden in die Volksrepublik. Das heißt das Defizit liegt bei gerade einmal knapp 15 Milliarden Euro.

In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant sind die Zahlen zu Investitionen: So haben deutsche Unternehmen bislang 26,5 Milliarden Euro in China investiert. Fast 4.000 Firmen aus Deutschland sind derzeit in der Volksrepublik aktiv, darunter so gut wie alle Dax-notierten Unternehmen. Umgekehrt haben sich in Deutschland gerade einmal 158 chinesische Firmen angesiedelt. Die Investitionssumme  der Chinesen in Deutschland lag 2011 bei gerade 1,2 Milliarden Euro.

Nicht nur, dass ich die Angstdebatte vor dem Ausverkauf an die Chinesen angesichts dieses Missverhältnisses für völlig überzogen halte. Würde man zu den Exportzahlen nach China hinzurechnen, was deutsche Firmen wie etwa Volkswagen, BASF oder Adidas an die Chinesen  verkaufen, nur eben aus Produktionsstätten von vor Ort, würde die Handelsbilanz sogar positiv für Deutschland ausfallen.