Vieles erinnert an eine Militäranlage: Die jungen Männer und Frauen tragen grüne Hosen und gefleckte Tarnjacken. Auf dem Gelände stehen kasernenartige Gebäude, hohe Zäune und Trainingsgeräte.
So weit ist es mit der Globalisierung gekommen. Obwohl es mit der US-Wirtschaft schon seit einiger Zeit rund läuft und die Notenbanker der Fed mehrfach angekündigt hatten, die Wende ihrer fast zehnjährigen Nullzinspolitik einzuläuten, blieb sie zumindest auf ihrer letzten Sitzung aus. Der Grund: In China war in den Sommermonaten eine gewaltige Aktienblase geplatzt. US-Notenbankchefin Janet Yellen befürchtete, eine Zinswende in den USA könnte noch mehr Unruhe in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verursachen. Yellen beließ den Leitzins daher vorerst bei nahe null Prozent.
Und doch ist die Sorge groß, das die Unabhängigkeit des 112 Jahre alten Blatts auf der Kippe steht. Der chinesische Internet-Gigant Alibaba hat für umgerechnet rund 266 Millionen US-Dollar das wirtschaftlich angeschlagene Traditionsblatt übernommen, inklusive Magazinen, Onlineportalen und Werbeflächen in Hongkong. Ähnlich ist bereits Amazon-Chef Jeff Bezos vorgegangen, der vor einem Jahr die Washington Post übernommen hat.
„>Einen ersten Vorgeschmack auf die neue Blattlinie hat der neue Eigentümer bereits geliefert. Zwar beteuerte Joseph Tsai, Vizechef von Alibaba, die redaktionelle Unabhängigkeit der South China Morning Post nicht antasten zu wollen. Im selben Atemzug kritisierte er aber „westliche Medien“ dafür, „China durch eine allzu besondere Brille zu sehen“. Er wolle stattdessen künftig auf eine „ausgewogene und faire Berichterstattung über China“ achten. Aus Kreisen der Hongkonger Redaktion ist zu hören, man empfinde diese Worte „nicht besonders ermutigend“.
Die Ein-Kind-Regel gehört in China der Vergangenheit an. Nach fast 35 Jahren darf seit Anfang November jedes Ehepaar ein zweites Kind auf die Welt bringen. Doch mit den Folgen der jahrzehntelang höchst restriktiven Bevölkerungspolitik, die bei Millionen Familien zu grausamen Tragödien geführt und ihre Kinder ins Unglück getrieben hat, muss sich das Land auch künftig auseinandersetzen. Zumindest eine der schlimmsten Auswirkungen will die chinesische Führung nun mildern. Weiter„China legalisiert seine Zweitgeborenen“
In den 1980er Jahren kursierten Geschichten über Kriminelle in Südchina, die Kinder entführten, um sie dann an anderen Orten zum Betteln auf die Straße zu schicken. Damals hieß es: Diese grausamen Kinderhändler gebe es nicht wirklich. Eltern erzählten diese Geschichten ihren Kindern bloß, damit sie nicht wegrennen. In den vergangenen Jahren sind der Raub von Kindern und der Handel mit ihnen in China aber bittere Realität geworden und geradezu ein Massendelikt. Und zwar im ganzen Land. Weiter„Das blühende Geschäft mit Kindern“
China folgt schon seit geraumer Zeit dem Credo: Erlaubt ist, was nützt. Und zumindest aus offizieller chinesischer Sicht bringt Gentechnik mehr Nutzen als Schaden. Deswegen sind die ethischen Grenzen in der Volksrepublik in der Biotechnologie äußerst niedrig angesetzt. Landesweit forschen und experimentieren seit Jahren Zehntausende Wissenschaftler und Labormitarbeiter auch an Klonen. Die chinesische Führung unterstützt diese Forschung mit kräftigen Finanzspritzen. Nun will China mit der Massenproduktion starten. Weiter„Klonkühe vom Fließband“
Eigentlich soll Chinas neue Seidenstraße bis nach Duisburg reichen. Doch bevor die chinesische Führung mit dem Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn über chinesische Hochgeschwindigkeitstrassen verhandelt, macht China noch mit Staaten einige Hundert Kilometer weiter ostwärts Geschäfte.
Am Freitag ist in Suzhou der dritte große China-Osteuropa-Gipfel zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs von 16 osteuropäischen Staaten waren für fünf Tage in die ostchinesische Stadt gereist, die wegen ihrer vielen traditionellen Kanäle auch bekannt ist als „Chinas Venedig“. Die Stimmung soll gut gewesen sein, berichten Teilnehmer. Verständlich. Denn die chinesische Regierung trat vor den osteuropäischen Gästen als großzügiger Geldgeber auf. Weiter„Eine Seidenstraße für Osteuropa“
Chinas Spielwarenindustrie hat schwierige Jahre hinter sich. Zwar werden weiter rund 75 Prozent des weltweit verkauften Spielzeugs in der Volksrepublik hergestellt, doch Kinder sind heutzutage sehr viel weniger interessiert an Baukästen, Puppenstuben oder Barbies als noch vor zehn Jahren. Lieber vergnügen sie sich mit Konsolen und Spiele-Apps auf den Smartphones ihrer Eltern – und das dürfte sich in naher Zukunft nicht mehr ändern.
Was für Karnevalisten aus dem Rheinland den Beginn der fünften Jahreszeit markiert, ist für Chinas Paketdienste die stressigste Zeit des Jahres. Der Grund: Chinesische Konsumenten begehen am 11. November „Guanggunjie“, den „Tag des Singles“. Dieses Ereignis geht auf den chinesischen Online-Großkonzern Alibaba zurück. Weil an diesem Tag auf dem Kalenderblatt vier Mal die Ziffer „eins“ steht, hat das Unternehmen ihn prompt zum Tag der einsamen Herzen erklärt. Und was kann über Einsamkeit hinweg trösten? Ausgiebiges Shoppen. Weiter„Chinas kaufkräftige Herzen“
Weder sind die Zahlen neu. Noch war es ein Geheimnis, dass für Chinas Kohleverbrauch der vergangenen Jahre ungenaue Daten vorliegen. Trotzdem schaffte es der Bericht der New York Times über Chinas falsche Angaben am Mittwoch weltweit in die Schlagzeilen. Bis zu 17 Prozent mehr, rund eine Milliarde Tonnen, soll der ohnehin schon weltgrößte Emittent von klimaschädlichem CO2 in den vergangenen Jahren in die Atmosphäre geblasen haben. Auch für ein so großes Land wie China ist das eine Menge.
Vier Wochen vor dem großen Klimagipfel in Paris könnte dieser Bericht die chinesische Führung in Bedrängnis bringen. Das schreiben zumindest die westlichen Medien. Dabei ändern dieses Daten gar nichts an Chinas Verhandlungsposition. Weiter„Chinas Schummelei zum CO2-Ausstoß ist nicht wichtig“