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China will Kartoffelnation werden

Jede vierte Kartoffel hat ihren Ursprung in China. Damit ist das Reich der Mitte bereits der weltgrößte Kartoffelproduzent. Dabei werden die „Erdbohnen“ (tudou), wie sie wörtlich übersetzt in der Volksrepublik heißen, in der chinesischen Alltagsküche bislang meist nur in kleine Streifen geschnitten, neben anderem geschnetzelten Gemüse in einem Wok kurz gebraten und dann als Gericht serviert. Anders als Reis oder Weizennudeln sind Kartoffeln in China keine Sättigungsbeilage. Das soll sich nach dem Willen der chinesischen Regierung aber ändern. Sie will, dass Kartoffeln in der Volksrepublik künftig wie ein Grundnahrungsmittel verzehrt werden. Weiter„China will Kartoffelnation werden“

 

Keine Lust aufs zweite Kind

Mehr als drei Jahrzehnte lang galt in China die Devise: bloß keine Kinder. Die Behörden verteilten in den Wohnquartieren kostenlos Kondome. Sie boten Frauen unkompliziert Abtreibungen an. Und es gab landesweit umfassende Aufklärungsprogramme. Wer dennoch ein zweites Kind bekam, musste mit hohen Geldstrafen rechnen. Sogar vor Zwangsabtreibungen schreckten die Behörden nicht zurück. Chinas Ein-Kind-Politik der letzten 35 Jahre hat dazu geführt, dass die offizielle Bevölkerungszahl heute bei rund 1,38 Milliarden liegt und nicht bei zwei Milliarden.

Vor gut einem Jahr verkündete die chinesische Führung in Peking eine Abkehr von dieser restriktiven Bevölkerungspolitik, weil Chinas Bevölkerung vergreist – mit dramatischen Folgen für die Sozialsysteme. Sie erlaubte jedem Paar ein zweites Kind, wenn mindestens ein Elternteil Einzelkind ist. Aber nach dem ersten Jahr der Lockerung geht die Rechnung nicht auf. Weiter„Keine Lust aufs zweite Kind“

 

Chinas Yuan wird zum globalen Stabilitätsanker

Der Euro fällt und fällt, auch der japanische Yen hat deutlich abgewertet. In der Erwartung einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed, flüchten immer mehr Anleger in den Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Notenbank von Japan hingegen halten an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Auch deshalb haben Euro und Yen seit dem Sommer zum Dollar bereits mehr als 15 Prozent an Wert verloren.

Und dieser Trend wird nach Ansicht der meisten Analysten anhalten. Sie gehen für die kommenden zwei Jahre von einem durchschnittlichen Kurs von 1,15 Dollar je Euro aus. Einige rechnen gar mit einer Euro-Dollar-Parität. Ähnlich sieht es in Fernost aus, wo die japanische Zentralbank mit einer extrem lockeren Geldpolitik die heimische Währung drückt, um den Export anzukurbeln.

Eine Währung widersetzt sich jedoch diesem Trend – und sie könnte sich schon bald als noch robuster erweisen als der Dollar: der Yuan. Dabei ist die chinesische Währung bis heute nicht einmal in die internationalen Handelssysteme eingebunden. Weiter„Chinas Yuan wird zum globalen Stabilitätsanker“

 

China hat sich verkalkuliert

Ausgerechnet Erzrivale Japan hat China einst auf die heimischen Schätze aufmerksam gemacht. Es war im Jahr 2009, als japanische Firmen begannen, in großen Mengen Metalle der Seltenen Erden zu horten. Sie brauchten sie für ihre Hightech-Produkte. Das Verhalten der Japaner machte die chinesische Führung misstrauisch – und dann wurde ihr klar: 95 Prozent der Weltproduktion stammte aus dem eigenen Land.

China hatte damit ein Quasimonopol auf Seltene Erden, und es wollte seine Vormachtstellung nutzen. Über Exportquoten trieb Peking die Weltmarktpreise für die wichtigen Metalle in die Höhe. Zusätzlich wollte die chinesische Führung die Japaner und andere Hightech-Nationen unter Druck setzen, um ihr Wissen abzugreifen.

China will selbst zum Hightech-Land werden. Doch im Fall der Seltenen Erden ging das Kalkül nicht auf. Weiter„China hat sich verkalkuliert“

 

Der große Wassertransfer

Der Gedanke mag vielleicht erst einmal bestechend klingen: Der gesamte Norden Chinas leidet die meiste Zeit im Jahr unter extremer Trockenheit. Weite Teile Südchinas hingegen werden jedes Jahr durch Regen mehrfach überschwemmt. Daher hatte schon Staatsgründer Mao Zedong Anfang der 1950er Jahre die Idee, einen gigantischen Kanal zu bauen, der das viele Wasser vom Süden in den Norden leitet. Mehr als ein halbes Jahrhundert später wird es nun konkret. Weiter„Der große Wassertransfer“

 

Das Ende von Occupy Hongkong

Mit Occupy ist es in Hongkong vorbei – zumindest vorerst. Nach 75 Tagen hat die Polizei am Donnerstag das Hauptlager der Demokratie-Aktivisten vor dem Sitz der Hongkonger Regierung geräumt. Einige Hundert Aktivisten leisteten in den letzten Stunden mit friedlichen Sitzblockaden noch symbolischen Widerstand. Gegen 22 Uhr war aber auch der letzte Demonstrant weggetragen und festgenommen. Seit dem frühen Morgen rollt auf den Straßen im Regierungsviertel wieder der Verkehr.

Alex Chow von der Hongkonger Studentenvereinigung bestritt zwar, dass die Proteste gescheitert seien und kündigte eine zweite große Blockadewelle für das nächste Halbjahr an. Aber auch er musste eingestehen, dass die Bewegung nach mehr als zwei Monaten ununterbrochener Blockaden keinen Sieg erringen konnte. Die Hongkonger Führung bleibt stur und stellt sich hinter die Pläne der Zentralregierung, bei den ersten direkten Wahlen ab 2017 nur Kandidaten zuzulassen, die von der KP-Führung in Peking vorher abgesegnet wurden. Die Demokratie-Aktivisten haben sich mit keiner ihrer Forderungen durchsetzen können. Mehr denn je stellt sich die Frage: Was ist auf Protestseite schief gelaufen? Weiter„Das Ende von Occupy Hongkong“

 

Die Gegner sind weg, die Korruption bleibt

Was für eine Sensation: Seit dem Ende der Kulturrevolution vor fast 40 Jahren hat die Führung von Chinas Kommunistischer Partei keinen so ranghohen ehemaligen Spitzenkader festnehmen lassen wie am vergangenen Wochenende: Zhou Yongkang war nicht nur oberster Sicherheitschef und hatte in seiner Amtszeit einen gigantischen Polizei- und Geheimdienstapparat aufgebaut. Der 72-Jährige gehörte bis 2012 auch dem damals Ständigen Ausschuss des Politbüros an, er war also einer der neun Führer der Volksrepublik. Doch was genau steckt hinter der Festnahme? Weiter„Die Gegner sind weg, die Korruption bleibt“

 

China im Börsenrausch

Mit chinesischen Aktien hatten internationale Anleger in den vergangenen Jahren keine große Freude. Die Bilanzen waren oft intransparent und damit wenig verlässlich, die Börsenaufsicht galt als korrupt. Und immer wieder mischte aus heiterem Himmel die chinesische Führung mit und sorgte mit plötzlichen Verordnungen, die zum Teil rückwirkend in Kraft traten, für abrupte Kursentwicklungen. Die extremen Aufs und Abs ließen die beiden Börsen in Shanghai und Shenzhen mehr nach einem Casino aussehen als nach einem seriösen Handelsplatz.

Doch das scheint sich nun geändert zu haben. Der Shanghai Composite Index, der nach seinem tiefen Sturz im Jahr 2008 von 5.500 auf rund 1.820 Punkte jahrelang vor sich hin gedümpelt hatte, erlebt derzeit ein Comeback. Seit Mitte des Jahres hat er um mehr als 40 Prozent auf rund 2.800 Punkte zugelegt.

Der Wert der gekauften und verkauften Aktien lag am vergangenen Freitag bei 700 Milliarden Yuan (rund 100 Milliarden Euro). Das war einer der höchsten Tagesumsätze in der Börsengeschichte. Am Mittwoch wechselten Aktien im Wert von einer halben Billion Yuan die Besitzer. Bei den Händlern handelt es sich aber nicht mehr nur um private Zocker aus dem Inland, sondern um Profianleger aus aller Welt. Weiter„China im Börsenrausch“

 

China, Vorbild im Klimaschutz?

Es war schon später Abend: eine Zeit, zu der sich die meisten Pekinger nicht mehr im Freien aufhalten. Dennoch dürfte der Blick aufs Smartphone viele entsetzt haben. Eine App, die inzwischen so gut wie jeder installiert hat und die darüber informiert, wie schmutzig die Luft in der chinesischen Hauptstadt ist, zeigte in der Nacht zum Donnerstag über 500 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter an. Es ist fast das 20-Fache dessen, was die Weltgesundheitsorganisation noch für unbedenklich hält. „Beyond Index“, meldete die US-Botschaft – die Luftbelastung war so hoch, dass selbst die Messgeräte nicht mehr mitkamen.

Angesichts dieser extremen Smog-Werte ist es kaum vorstellbar, dass China beim Klimaschutz zumindest in einigen Bereichen schon bald eine Vorreiterrolle spielen könnte. Weiter„China, Vorbild im Klimaschutz?“