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China wird Griechenland nicht retten

Zumindest nach offizieller Lesart setzt Griechenlands neue Regierung weiter auf die Hilfe der Europäischen Union. Doch je abweisender sich unter Federführung von Deutschland die anderen EU-Partner gegenüber der neuen griechischen Regierung und ihrer geplanten Abkehr von der Sparpolitik verhalten, desto mehr scheint Athen auf Hilfe aus ganz anderer Richtung zu setzen: Russland und China.

Griechenlands stellvertretender Außenminister Nikos Chountis hat am Mittwoch zugegeben, dass sowohl Russland als auch China seinem Land Finanzhilfen angeboten haben. Priorität habe zwar eine Einigung mit den EU-Partnern. Seine Regierung schließe „alternative Geldquellen“ jedoch nicht aus, sagte Chountis. Noch am selben Tag reiste sein Vorgesetzter und Namensvetter Nikos Kotzias zu seinem Amtskollegen nach Moskau.

Und auch zwischen Athen und Peking laufen die Drähte heiß. Das chinesische Außenministerium wollte ein konkretes Hilfsangebot an die Griechen zwar nicht bestätigen. Zugleich lud die chinesische Führung Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras aber zu einem Besuch in die Volksrepublik ein. Tsipras hatte vor einer Woche russische und chinesische Rettungshilfe noch ausgeschlossen. Zu Recht: Denn auf allzu viel Hilfe zumindest aus dem Reich der Mitte sollten die Griechen nicht setzen. Weiter„China wird Griechenland nicht retten“

 

Chinas Staatsmedien verschweigen Vogelgrippe

In Ländern mit unabhängiger Presse sind es normalerweise die Medien, die im Fall von Seuchen Alarm schlagen und die Bevölkerung aufrütteln. Nicht aber in China: Seit Wochen sind die Gesundheitsbehörden alarmiert und warnen vor einer neuen Welle der Vogelgrippe. Doch die meist staatlich kontrollieren Medien berichten höchstens sehr klein darüber. Fragt man die Geflügelhändler auf den Pekinger Märkten, erntet man Achselzucken. Die meisten haben vom Ausbruch der Krankheit noch nicht einmal gehört. Weiter„Chinas Staatsmedien verschweigen Vogelgrippe“

 

EZB macht deutsche Firmen in China reich

Ob Koffer von Rimowa, Autos von BMW oder Kochtöpfe von WMF: Deutsche Produkte sind in China beliebt. Das zeigt auch die Exportstatistik. Die deutschen Ausfuhren nach China sind der Deutschen Außenhandelskammer zufolge in den ersten drei Quartalen 2014 um weitere 11,6 Prozent gestiegen. Für Deutschland ist die Volksrepublik der zweitgrößte Handelspartner außerhalb der Europäischen Union, gleich nach den USA. Vor allem für die deutsche Maschinenbau- und Autoindustrie ist China der wichtigste Absatzmarkt. Und in den kommenden Monaten dürfte die Nachfrage nach Waren made in Germany dort noch weiter steigen. Grund dafür ist der Wechselkurs. Weiter„EZB macht deutsche Firmen in China reich“

 

China will Kartoffelnation werden

Jede vierte Kartoffel hat ihren Ursprung in China. Damit ist das Reich der Mitte bereits der weltgrößte Kartoffelproduzent. Dabei werden die „Erdbohnen“ (tudou), wie sie wörtlich übersetzt in der Volksrepublik heißen, in der chinesischen Alltagsküche bislang meist nur in kleine Streifen geschnitten, neben anderem geschnetzelten Gemüse in einem Wok kurz gebraten und dann als Gericht serviert. Anders als Reis oder Weizennudeln sind Kartoffeln in China keine Sättigungsbeilage. Das soll sich nach dem Willen der chinesischen Regierung aber ändern. Sie will, dass Kartoffeln in der Volksrepublik künftig wie ein Grundnahrungsmittel verzehrt werden. Weiter„China will Kartoffelnation werden“

 

Keine Lust aufs zweite Kind

Mehr als drei Jahrzehnte lang galt in China die Devise: bloß keine Kinder. Die Behörden verteilten in den Wohnquartieren kostenlos Kondome. Sie boten Frauen unkompliziert Abtreibungen an. Und es gab landesweit umfassende Aufklärungsprogramme. Wer dennoch ein zweites Kind bekam, musste mit hohen Geldstrafen rechnen. Sogar vor Zwangsabtreibungen schreckten die Behörden nicht zurück. Chinas Ein-Kind-Politik der letzten 35 Jahre hat dazu geführt, dass die offizielle Bevölkerungszahl heute bei rund 1,38 Milliarden liegt und nicht bei zwei Milliarden.

Vor gut einem Jahr verkündete die chinesische Führung in Peking eine Abkehr von dieser restriktiven Bevölkerungspolitik, weil Chinas Bevölkerung vergreist – mit dramatischen Folgen für die Sozialsysteme. Sie erlaubte jedem Paar ein zweites Kind, wenn mindestens ein Elternteil Einzelkind ist. Aber nach dem ersten Jahr der Lockerung geht die Rechnung nicht auf. Weiter„Keine Lust aufs zweite Kind“

 

Das Ende von Occupy Hongkong

Mit Occupy ist es in Hongkong vorbei – zumindest vorerst. Nach 75 Tagen hat die Polizei am Donnerstag das Hauptlager der Demokratie-Aktivisten vor dem Sitz der Hongkonger Regierung geräumt. Einige Hundert Aktivisten leisteten in den letzten Stunden mit friedlichen Sitzblockaden noch symbolischen Widerstand. Gegen 22 Uhr war aber auch der letzte Demonstrant weggetragen und festgenommen. Seit dem frühen Morgen rollt auf den Straßen im Regierungsviertel wieder der Verkehr.

Alex Chow von der Hongkonger Studentenvereinigung bestritt zwar, dass die Proteste gescheitert seien und kündigte eine zweite große Blockadewelle für das nächste Halbjahr an. Aber auch er musste eingestehen, dass die Bewegung nach mehr als zwei Monaten ununterbrochener Blockaden keinen Sieg erringen konnte. Die Hongkonger Führung bleibt stur und stellt sich hinter die Pläne der Zentralregierung, bei den ersten direkten Wahlen ab 2017 nur Kandidaten zuzulassen, die von der KP-Führung in Peking vorher abgesegnet wurden. Die Demokratie-Aktivisten haben sich mit keiner ihrer Forderungen durchsetzen können. Mehr denn je stellt sich die Frage: Was ist auf Protestseite schief gelaufen? Weiter„Das Ende von Occupy Hongkong“

 

Die Gegner sind weg, die Korruption bleibt

Was für eine Sensation: Seit dem Ende der Kulturrevolution vor fast 40 Jahren hat die Führung von Chinas Kommunistischer Partei keinen so ranghohen ehemaligen Spitzenkader festnehmen lassen wie am vergangenen Wochenende: Zhou Yongkang war nicht nur oberster Sicherheitschef und hatte in seiner Amtszeit einen gigantischen Polizei- und Geheimdienstapparat aufgebaut. Der 72-Jährige gehörte bis 2012 auch dem damals Ständigen Ausschuss des Politbüros an, er war also einer der neun Führer der Volksrepublik. Doch was genau steckt hinter der Festnahme? Weiter„Die Gegner sind weg, die Korruption bleibt“

 

China, Vorbild im Klimaschutz?

Es war schon später Abend: eine Zeit, zu der sich die meisten Pekinger nicht mehr im Freien aufhalten. Dennoch dürfte der Blick aufs Smartphone viele entsetzt haben. Eine App, die inzwischen so gut wie jeder installiert hat und die darüber informiert, wie schmutzig die Luft in der chinesischen Hauptstadt ist, zeigte in der Nacht zum Donnerstag über 500 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter an. Es ist fast das 20-Fache dessen, was die Weltgesundheitsorganisation noch für unbedenklich hält. „Beyond Index“, meldete die US-Botschaft – die Luftbelastung war so hoch, dass selbst die Messgeräte nicht mehr mitkamen.

Angesichts dieser extremen Smog-Werte ist es kaum vorstellbar, dass China beim Klimaschutz zumindest in einigen Bereichen schon bald eine Vorreiterrolle spielen könnte. Weiter„China, Vorbild im Klimaschutz?“

 

Zurück nach China

Die ganze Welt nutzt Google. Die ganze Welt? Nein, China ist eins der wenigen Länder, in denen der US-Konzern mit seiner Suchmaschine und anderen Diensten offiziell nicht vertreten ist. Wer google.cn eingibt, wird automatisch auf Google Hongkong umgeleitet. Und auch die ausländischen Google-Dienste in China sind oft sehr langsam oder tagelang gar nicht erreichbar. 2010 hatte sich der Konzern wegen ständiger Cyber-Attacken und Ärger mit der Zensur vom chinesischen Festland zurückgezogen. Nun aber plant Google ein Comeback – mit seinem App-Marktplatz Google Play. Weiter„Zurück nach China“

 

China und Japan brauchen sich

Es ist ein politischer Meilenstein: Am Rande des Apec-Gipfels in Peking hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping den japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe empfangen. Seit 2012 handelt es sich um das erste formelle Treffen zwischen Repräsentanten der beiden Länder auf höchster Ebene. Der Handschlag der beiden Mächtigen soll ein Zeichen der Annäherung in dem seit Jahren tobenden Inselstreit im Ostchinesischen Meer sein.

Zuvor hatte der japanische Außenminister am Wochenende bei einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen den Streit um die Inseln offiziell als einen Konflikt anerkannt. Auch das ist eine Zäsur, denn aus Tokios Sicht waren die Senkaku-Inseln, die von den Chinesen als Diaoyu bezeichnet werden, bislang fester Bestandteil des japanischen Territoriums und damit nicht verhandelbar. Peking wiederum beansprucht die unbewohnten Inseln für sich. Die chinesische Führung hatte Japans Anerkennung des Inselstreits zur Vorbedingung für Regierungsgespräche gemacht.

Auf den ersten Blick kommt diese Annäherung überraschend. Doch tatsächlich brauchen sich die beiden Länder. Weiter„China und Japan brauchen sich“