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Volkswagen wird den Chinesen zu stark

Eigentlich läuft es für Volkswagen in China großartig. Von mehr als neun Millionen weltweit verkauften Autos ging im vergangenen Jahr fast ein Drittel an Chinesen. Bis 2018 will das Wolfsburger Unternehmen die Stückzahl in der Volksrepublik noch einmal um zwei Millionen erhöhen. Damit nicht genug: In den kommenden Jahren sollen zehn neue Werke entstehen, allein sieben davon im Reich der Mitte. Doch ein zunächst rein technisches Problem zeigt nun, wie schwer sich der drittgrößte Autokonzern der Welt mit dem chinesischen Markt und mit der Führung des Landes tut. Weiter„Volkswagen wird den Chinesen zu stark“

 

Chinas Angst ums Trinkwasser

Rätselraten um das Schweinesterben am Huangpu: Seit Tagen werden am Stadtfluss der Hafenmetropole Shanghai tote Schweine und Sauen angeschwemmt. Bis Dienstagabend waren es nach Angaben der Stadtverwaltung 5.916.

Woher die Tiere stammen, ist bislang unklar. Die Behörden teilen mit, die toten Schweine seien wohl in der Stadt Jiaxing flussaufwärts in der Provinz Zhejiang ins Wasser geworfen worden. Gleichzeitig ist jedoch nicht von einer Schweineepidemie in Jiaxing die Rede, auch nicht von vergiftetem Wasser. Das Landwirtschaftskomitee von Jiaxing bestätigte lediglich, dass sie in einem Kadaver ein für Schweine gefährliches Virus festgestellt habe. Menschen seien hingegen nicht in Gefahr. Auch die Stadtoberen von Shanghai versichern, das Trinkwasser sei nicht gefährdet.

Das Problem ist nur: Kaum einer in China glaubt ihnen. Weiter„Chinas Angst ums Trinkwasser“

 

Die Milchpulverschmuggler aus China

Vier Jahre ist es her, dass in China fast 300.000 Neugeborene wegen Melamin im Milchpulver erkrankten. Sechs Babys starben damals durch die gepanschte Milch. Heimische Hersteller hatten Melamin in ihr Milchpulver gemischt, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen. Heute, sagen die chinesischen Behörden, habe der Skandal keine Bedeutung mehr. So gut wie alle getesteten Milchpulverprodukte aus heimischer Herstellung seien bedenkenlos.

Chinesische Eltern kaufen trotzdem lieber Milchpulver im Ausland – und zwar so viel, dass Milchpulver inzwischen weltweit knapp wird. „Aufgrund der enormen Nachfrage aus Asien und besonders aus China“ seien einzelne Produkte zeitweise nur schwer erhältlich, bestätigt Milupa. Stefan Stohl, der Sprecher von Deutschlands größtem Milchpulverhersteller, sagt, er habe Hinweise darauf, dass inzwischen sogar Großhändler die Bestände von deutschen Supermärkten und Drogerien aufkauften. Weiter„Die Milchpulverschmuggler aus China“

 

Wie viel Demokratie wagt Xi Jinping?

An Mut mangelt es in Peking derzeit nicht. Obwohl in der chinesischen Hauptstadt anlässlich des Nationalen Volkskongresses (NVK) seit Tagen die höchste Sicherheitsstufe gilt, und bewaffnete Polizisten Bahnhöfe, Kreuzungen und in U-Bahnstationen patrouillieren, wagen sich Kritiker und Intellektuelle mit öffentlichen Aufrufen hervor.

Die „Mütter von Tiananmen“ etwa, ein Zusammenschluss von Angehörigen der Opfer von 1989, haben vergangene Woche kurz vor Beginn des NVK  von Chinas Führung die Aufklärung des brutalen Militäreinsatzes auf dem Tiananmenplatz vor 24 Jahren gefordert.

Seit Tagen kursiert zudem ein Aufruf zur Freilassung des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, den Südafrikas Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu initiiert hat.

Und ebenfalls vergangene Woche haben 120 Intellektuelle an die Führung appelliert, den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) zu unterzeichnen. Es ist bereits der zweite Aufruf dieser Art, seit Xi Jinping im November zum Parteichef der Kommunisten ernannt wurde. Auf dem NVK soll er in diesen Tagen auch als Staatschef inthronisiert werden.

Auf den ersten Blick scheinen diese Appelle nach Veränderung recht waghalsig zu sein, hat die chinesische Führung Liu Xiaobo 2009 doch genau aufgrund eines solchen Aufrufs zu elf Jahren Haft verurteilt. Doch letztlich nehmen die Kritiker das künftige Staatsoberhaupt nur beim Wort. Xi hat in den vergangenen Wochen mehrfach Transparenz und politische Neuerungen versprochen. Weiter„Wie viel Demokratie wagt Xi Jinping?“

 

Drei Billionen Euro für Chinas Wanderarbeiter

Ein ambitionierter Plan: Immer mehr chinesische Bauern sollen vom Land in die Städte ziehen. So will es Chinas Führung. Das Ziel: Den Lebensstandard der Landbevölkerung zu heben. Langfristig soll der Anteil der Landbevölkerung weniger als zehn Prozent betragen.

Chinas Führung hat für ihr Vorhaben auch ökonomische Argumente. Eine entwickelte Volkswirtschaft braucht schlicht weniger Menschen in der Landwirtschaft. Eine Entwicklung, die Deutschland bereits vor Jahrzehnten vollzogen hat. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts arbeiteten 38 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Heute sind es rund zwei Prozent. Ähnlich sieht es in den meisten Industriestaaten aus.

In China arbeiten derzeit noch 50 Prozent der Erwerbstätigen als Bauern. Die meisten von ihnen sind sehr viel ärmer als die Menschen in den Städten. Eine Weg, die Einkommensschere zu schließen, lautet daher: Urbanisierung. Chinas Führung verspricht, in einem ersten Schritt mindestens 260 Millionen Menschen zu Stadtbewohnern zu machen – innerhalb von drei bis fünf Jahren. Fast alle von ihnen sind Wanderarbeiter und arbeiten schon in der Stadt. Allerdings sind sie dort nicht offiziell registriert und zählen deshalb weiter als Bauern. Weiter„Drei Billionen Euro für Chinas Wanderarbeiter“

 

Südchina braucht keine Barbie mehr

Lange Zeit haben viele im Perlflussdelta in Südchina von ihr gut gelebt. Nun ist sie nicht mehr erwünscht: die Barbie-Puppe.

Barbies Mutterkonzern Mattel hat vergangene Woche angekündigt, einen Teil seiner Produktion von China nach Brasilien und Indien zu verlagern. Löhne und Transportkosten seien in der Volksrepublik so sehr gestiegen, dass exportorientierte Unternehmen zunehmend das Interesse an einer Produktion in China verlieren, sagte Lisa McNight, Sprecherin des amerikanischen Spielzeugherstellers. Derzeit produziert Mattel nach eigenen Angaben noch 74 Prozent seiner Waren an den zwei südchinesischen Standorten Dongguan und Nanhai. So richtig traurig über den Abschied der Barbie scheint in der Region aber kaum jemand zu sein. Weiter„Südchina braucht keine Barbie mehr“

 

Warum Deutschlands Transrapid in Shanghai floppte

Der Transrapid in Shanghai war ein Prestigeprojekt: Vor fast genau zehn Jahren weihten der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und der damalige Premierminister Zhu Rongji die 30 Kilometer lange Strecke zwischen Flughafen und Shanghai ein. Ein Vorzeigeprojekt deutscher Ingenieurskunst, eine Touristenattraktion. Kurz vor dem pompösen Termin hatte die Magnetschwebebahn, die in China Maglev heißt, gerade einen Geschwindigkeitsrekord von 512 Stundenkilometern aufgestellt. Weiter„Warum Deutschlands Transrapid in Shanghai floppte“

 

Amerika droht mit Handelskrieg

Noch ist nicht endgültig erwiesen, dass der chinesische Staat bei den diversen Hacker-Angriffen der vergangenen Jahre auf Firmen und Einrichtungen der Vereinigten Staaten seine Finger im Spiel hatte.  Dennoch will die amerikanische Regierung heute mitteilen, wie sie in Zukunft mit Staaten umgehen will, von denen sie ausgeht, dass sie hinter Cyber-Attacken stecken. Ein Mittel der Wahl sollen Handelssanktionen sein. Heißt: Die nächste Eskalationsstufe nach den Cyber-Attacken ist der Handelskrieg. Weiter„Amerika droht mit Handelskrieg“

 

Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus

Das chinesische Neujahrsfest stellt die Unternehmer in der südchinesischen Provinz Guangdong schon länger vor Probleme. Die Gegend um das Perlflussdelta gilt als Werkbank der Welt, mehrere hunderttausend Fabriken stehen hier, auch viele ausländische Konzerne lassen in der Region produzieren. Weil die geschätzt rund 40 Millionen Einwohner nicht ausreichen, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken, ist die Region abhängig von Millionen von Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern aus den chinesischen Nachbarprovinzen.

Das Problem: Je stärker aber sich das chinesische Binnenland wirtschaftlich entwickelt, desto mehr Wanderarbeiter beschließen nach dem Frühlingsfest nicht mehr nach Guangdong zurückzukehren. Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus. Weiter„Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus“