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Alex Moulton ist gestorben

 

Am Sonntag ist der britische Konstrukteur Alex Moulton gestorben. Auf der Homepage seines Unternehmens  Alex Moulton Bicycles kondolieren Radfahrer und Branchenakteure von Afrika bis Amerika.

Mit seinen Rädern hat Moulton in den 1960er Jahren einen neuen Weg in der Radgeschichte eingeschlagen. 16-Zoll-Hochdruckreifen und die Vollfederung gab es damals noch nicht fürs Fahrrad. Letzteres kannte man nur aus der Automobilbranche. Und genau dort kam Moulton her: Der Ingenieur hat die Federung des berühmten Austin Mini erfunden.
Moulton wandte sich in Folge der Suez-Krise 1956/57, als in England Benzin rationalisiert wurde, dem Fahrrad zu und entwickelte bald ein eigenes Velo. Der Fahrradjournalist Gunnar Fehlau bezeichnet Moultons Konstruktion in seinem Buch Das Modul-Bike als einen Meilenstein der Fahrradgeschichte. Das war sie durchaus. Die kleinen Hochdruckreifen und der Komfort durch die Vollfederung waren neu.

1962 präsentierte Moulton sein erstes Rad der Öffentlichkeit. Seitdem hat er es unermüdlich abgewandelt und verbessert. Es wurde zerlegbar, leichter, filigraner. Moultons sind multifunktional – was man ihnen auf den ersten Blick nicht zutraut. Aber auf ihnen werden Rennen gewonnen, man erledigt mit ihnen den Einkauf und geht mit ihnen auf Weltreise. Dafür hat ihr Erfinder sie entworfen, so verstehen sie viele ihrer Nutzer. Namhafte Designer, Konstrukteure und Architekten wie Norman Foster schätzen neben dem Nutzen das Design der Räder. Für sie sind Moultons Design-Kunstwerke; Kunstwerke, die jedem Wetter trotzen.

Alex Moulton wurde als Commander of the Order of the British Empire geehrt, zum Mitglied und Vorstand verschiedener königlicher Gesellschaften gewählt und mit Ehrendoktorhüten ausgestattet. Er starb Sonntagabend in seinem Haus in Bradford-on-Avon. Er wurde 92 Jahre alt.

Hier ein interessanter Beitrag über Alex Moulton und seine Fahrräder: