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Zellen fahren gerne Fahrrad

 

Professor Martin Halle © pd-f.de / Gregor Bresser

Radfahren ist gesund. Aber wie sehr genau? Dazu hat Martin Halle, Professor an der Technischen Universität München, im Rahmen einer ADFC-Veranstaltung zum Nationalen Radverkehrsplan einen interessanten Kurzvortrag gehalten.

„Ötzi und seine Verwandten hatten zu ihrer Zeit einen Aktionsradius von etwa 25 Kilometern“, erklärte Halle. Der zivilisierte Mensch sei dagegen ein ziemlicher Nesthocker. Er bewegt sich im Alltag aus eigener Kraft gerade noch in einem Umkreis von 800 Metern. Beim Sporttreiben ist das Gefälle ähnlich hoch. 50 Prozent der Deutschen fahren laut Halle mehrmals pro Woche Rad. Die anderen machen gar nichts.

Das ist ungesund, denn Körperzellen lieben laut Halle Sport. Er zeigt in seinem Vortrag: Training bringt enorm viel. Wer aktiv ist, senkt sein Risiko für Herzkreislauferkrankungen um 25 bis 50 Prozent. Das gilt auch für ältere Menschen, Menschen mit Übergewicht und mit hohen Cholesterinwerten sowie für Raucher.

Wer jeden Tag 40 Minuten moderat pedaliert, lebt gesünder und erhöht seine erwartete Lebensdauer (Halle selber spricht von „Reduktion der Sterblichkeit“) um 20 Prozent. Noch stärker wird dieser Effekt bei intensivem Training. Täglich 30 Minuten davon sollen das Leben sogar um 40 Prozent verlängern. Noch mehr Training bringt aber nichts – außer Spaß. Den Effekt könne man nicht mehr weiter ausbauen, sagte der Münchner Professor.

Martin Halle hat zu dem Thema dieses Buch geschrieben:
Zellen fahren gerne Fahrrad: Mit gesunden Gefäßen länger jung bleiben, Mosaik Verlag 2012, 19,99 Euro.