In wenigen Wochen wird erneut der „Deutsche Fahrradpreis best for bike“ verliehen. Das ist Anlass genug, sich einmal Preisträger vergangener Wettbewerbe anzuschauen: Die Ideen sind überraschend und nachahmenswert. Dazu gehören etwa ein Handgriff an einem Ampelmast für Radfahrer oder eine fahrradfreundliche Infrastruktur auf einem Werksgelände inklusive Fahrradwerkstatt.
Ein Muss für jede Kommune ist eigentlich das Projekt Meldeplattform der Stadt Frankfurt am Main, das im Jahr 2010 ausgezeichnet wurde. Die Stadt hat eine Website eingerichtet, über die Radfahrer schnell und unkompliziert Straßenschäden auf ihren Wegen melden können. Dieses Modell ist ebenso simpel wie effektiv – sofern die Meldung auch unmittelbare Konsequenzen nach sich zieht. Die Meldeplattform ist ebenfalls über die Website Radroutenplaner Hessen erreichbar. Heute würde man sie allerdings wohl eher als Smartphone-App umsetzen.
Ein Exot ist sicherlich die Lippefähre in Wesel, die im Jahr 2006 den Fahrradpreis gewann. Die kleine, unbemannte Fähre „Quertreiber“ pendelt auf der Lippe und fasst bis zu sechs Personen plus Räder. Die Fähre wird über Ketten auf die andere Uferseite gezogen. Laut den Initiatoren wird sie gut angenommen: An Wochenenden nutzen bis zu 750 Personen das kleine Boot. Es ist ein schönes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, um die Ecke zu denken und für Radfahrer auch ungewöhnliche Projekte zu wagen.
In diesem Jahr wird der Deutsche Fahrradpreis in den Kategorien „Fahrradfreundlichste Entscheidung“ und „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ verliehen. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverkehrsministeriums, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW und dem Zweirad-Industrie-Verband. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 3. März 2013.