Der Markt für E-Bikes ist vielfältig und für Laien unübersichtlich. Das Öko-Institut hat jetzt eine Liste mit 30 E-Bikes veröffentlicht, die es als EcoTopTen-Räder einstuft. Damit geben die Experten potenziellen Käufern eine Orientierungshilfe.
Die Auswahlkriterien waren recht simpel: Die E-Bikes sollten der Straßenverkehrsordnung entsprechen, und ihr Gebrauch sollte sicher und attraktiv sein – und das heißt auch: wartungsarm und somit bequem.
Eigentlich sind das Kriterien, die jeder Kunde beim Kauf voraussetzt. Aber das ist anscheinend nicht die Regel. Viele der preisgünstig angebotenen E-Bikes sind laut Öko-Institut nur auf den ersten Blick mit guten Komponenten bestückt: Gerade solche, deren Qualität Verbraucher nicht direkt beurteilen können, seien oft weniger hochwertig. Experten schätzen, dass 15 Prozent aller neu zugelassenen E-Bikes, die jedes Jahr auf den deutschen Markt kommen, aufgrund ihrer technischen Qualität nicht einmal für den Straßenverkehr zugelassen werden dürften.
Für die Bewertung der Räder hat das Institut einen hohen technischen Maßstab angelegt, der bei E-Bikes durchaus sinnvoll ist. Die Velos sollen beispielsweise mit Nabendynamo ausgerüstet sein sowie vorn und hinten über Standlicht verfügen. Voraussetzung sind außerdem ein hochwertiges Bremssystem mit hydraulischen Bremsen und Akkus, die über einen Tiefentladungs- und Überladungsschutz verfügen und abschließbar sind.
Die Räder, die es in die EcoTopTen-Liste geschafft haben, kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Die Produkte in der Liste haben ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Öko-Institut vergleicht dabei nicht nur Kaufpreise; es fließen auch die Folgekosten wie der Neukauf eines Akkus, die Kosten für den Strom und Kosten für Wartung und Reparatur in die Bewertung ein. Die jährlichen Gesamtkosten für Ersatzakku, Strom und Wartung liegen zwischen 320 Euro und 600 Euro.
Die EcoTopTen-Initative ist eine vom Öko-Institut initiierte, breit angelegte Kampagne für nachhaltigen Konsum. Laut Öko-Institut ist ein viel gefahrenes E-Bike immer ökologisch, denn letztlich gehe es darum, das Auto möglichst oft stehen zu lassen, um Treibhausgase einzusparen. Die Umweltentlastung, die daraus erfolgt, sei größer als eine ökologische Materialauswahl bei der Herstellung des Fahrrads und des Akkus.