Elektromobilität ist in Deutschland in erster Linie Fahrradmobilität. Allein im vergangenen Jahr kamen 380.000 E-Bikes und Pedelecs dazu. Dagegen wurden nur rund 3.000 Elektroautos und etwa 21.000 Hybridautos zugelassen. Aber die Fahrer von Elektrofahrrädern und ihr Nutzungsverhalten sind für Politik und Wissenschaft noch eine unbekannte Größe. Um sie zukünftig gezielt in der Verkehrsplanung berücksichtigen zu können, muss man wissen, wie und warum die Fahrer die E-Velos im Alltag nutzen, was sie davon abhält oder welche Verkehrsmittel ersetzt werden.
Das erforscht nun das Institut für Transportation Design (ITD) an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg. Ihr Projekt heißt Pedelection. Es werden noch Teilnehmer gesucht, die als Interview-Partner teilnehmen oder sich an der Online-Befragung beteiligen. Die Teilnehmer sollten sich erst kürzlich ein Pedelec gekauft haben oder dies in absehbarer Zeit vorhaben.
Anhand der Daten sollen laut Projektleiterin Martina Lienhop erstmals fundierte Aussagen über die Ökobilanz der Elektroräder möglich werden. „Bei reinen Freizeitanwendern, die einmal am Wochenende damit einen Ausflug machen, fällt die Bilanz wahrscheinlich nicht so günstig aus“, sagt sie.
2015 endet Pedelection, bis dahin wird das Projekt vom Bundesumweltministerium unterstützt. Danach wollen die Wissenschaftler dem Ministerium aus ökologischer Sicht günstige Einsatzgebiete für Pedelecs nennen. Die Ergebnisse können Entscheidern für den Öffentlichen Personennahverkehr und in der Verkehrsplanung neue Wege weisen und Perspektiven eröffnen.