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Bike-Shorts: 18 Kandidaten für den VELOBerlin Film Award

 

© Cylopèdes
© Cyclopèdes

Die Finalisten für den VELOBerlin Film Award 2015 stehen fest. 120 Kurzfilme wurden eingereicht, und die Jury hat ihre 18 Favoriten ausgewählt. Bis zum 21. März kann jetzt jeder online bis zu zehn Sterne für seine Lieblingsfilme vergeben.

Die Beiträge vermitteln eine gute Idee davon, wie lebendig und vielfältig die weltweite Fahrradszene mittlerweile ist. Das macht die Wahl dieses Mal ziemlich schwer. Zudem sind die fiktiven Filme und politischen Dokumentationen in ihrer Machart so verschieden, dass ein besserer oder schlechterer Beitrag schwer auszumachen ist. Es lohnt sich sehr, alle Beiträge anzuschauen. Hier drei meiner Favoriten.

Ein wunderbares Stück ist Cyclopèdes des Schweizers Mathieu Epiney. Der Animationsfilm taucht in die Zeit der ersten Radrennen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ein. Cyclopèdes zeigt ein fiktives Rennen mit all seinen damaligen Fallstricken: technische Schwierigkeiten, die mäßige Ausstattung der Räder, teils für die damaligen Räder wahnwitzige Strecken und dann auch noch den vermeintlichen Heldenmut der damaligen Fahrer. Cyclopèdes ist ein überaus charmanter wie ästhetischer Kurzfilm, der passend zum Thema Elemente aus der Zeit der Stummfilme verwendet.

Eine ungewöhnliche Fahrradreise haben die Filmemacher Stefan Schott und Stefan Haehnel begleitet: Die beiden Protagonisten Max und Stefan radeln in Zeiten von Internetplattformen, Smartphone-Apps und GPS-geführten Touren ohne elektronische Hilfsmittel von Berlin nach Prag. Zum Navigieren nutzen sie zwei Mal täglich einen Kompass oder fragen nach dem Weg – sofern sie auf ihren Wegen Menschen treffen, die sie fragen können. Natürlich verfahren die beiden sich öfter, müssen teilweise schieben oder durch wadentiefes Wasser fahren. Dennoch erleben sie offensichtlich drei großartige Tage auf ihrem Rad. Berlin to Prague without a map ist ein sehr sehenswerter Sechsminüter, der zeigt, wie viel Spaß Radfahren in seiner simpelsten Form machen kann.

Der Kurzfilm Mianzi Rei: My Legs – My Gears ist Teil einer Reihe von Dokumentarfilmen über Menschen, die gerne Rad fahren. Der Schwarzweiß-Film ist sehr ästhetisch. Im Mittelpunkt steht ein Berliner Ex-Tattoo-Model mit dem Künstlernamen Mianzi Rei. Sie prägt mit ihrer Erzählweise und ihrer Leidenschaft für Fahrräder – insbesondere für Fixies – die Stimmung in dem Film. Der Zuschauer begleitet Mianzi Rei zur Leistungsdiagnostik und ins Velodrom, wo sie sich auf Rad-Events wie das Sechstagerennen oder das Fixed Gear Rad Race vorbereitet. Am Ende des Films macht sie ihre Lebensweise deutlich, die in dieser Deutlichkeit wahrscheinlich nur wenige nachvollziehen können. „Ein Leben ohne Fahrrad kann ich mir nicht vorstellen, das ist mir zu wichtig“, sagt sie. „Dafür gehe ich arbeiten: um was zu Essen zu haben, ein Dach überm Kopf zu haben und Fahrrad zu fahren.“

Auf der Website zum VELOBerlin Film Award sind alle Filme zu sehen, dort kann man auch abstimmen. Die Preisverleihung findet während der Messe VELOBerlin vom 21. bis 22. März statt. Welche der Beiträge gefallen Ihnen denn ganz besonders?