Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Fahrrad, das Verkehrsmittel für Faulpelze

 

© pd-f/ Koga
© pd-f/ Koga

Zurzeit kann man sie wieder überall lesen: Die fünf bis zehn ultimativen Gründe, warum man sich jetzt aufs Fahrrad schwingen soll und keine Ausrede mehr zieht. Dann wird die zu erwartende Fitness aufgelistet, Kostenrechnungen Auto versus Fahrrad angestellt, der Umweltschutz hervorgehoben und und und. Würde ich nicht bereits täglich mit dem Rad fahren, würden mich diese Gründe wenig reizen. Das sind Argumente für Politiker, damit sie endlich die Rahmenbedingungen für Radfahrer verbessern. Aber eine eingefleischte Couch-Potato lockt man damit nicht in den Sattel.

Nicht-Radfahrern fallen immer unzählige Ausreden ein, warum sie nicht aufs Fahrrad steigen. Da hilft nur eins: Versüßen Sie sich oder Ihren Bekannten den Einstieg. Im vergangenen Jahr musste ich mit dem Laufen anfangen. Ich finde Laufen unglaublich langweilig und hatte seit jeher nach wenigen Metern das Gefühl: Ich kann nicht mehr. Also bin ich losgegangen und habe mir neue Laufschuhe gekauft. Die ersten seit gefühlt 20 Jahren. Der Unterschied war massiv. Im Geschäft hatte ich den Eindruck: „Die laufen von alleine.“ Mit den Schuhen fiel es mir leichter, überhaupt erst vor die Tür zu treten und mich in Bewegung zu setzen.

Gönnen Sie sich etwas!
Beim Fahrrad ist es einfach. Wer nicht oder sehr wenig Rad fährt, hat selten gutes Equipment. Also: Gönnen Sie sich oder Ihren Freunden etwas. Was Radfahren unglaublich erleichtert, sind gut aufgepumpte Reifen. Kaufen Sie sich eine vernünftige Fahrradpumpe, am besten eine Standluftpumpe. Damit wird das Pumpen einfach und bequem, und Sie sind bedeutend komfortabler unterwegs. Oder Sie suchen sich ein schönes neues Accessoire aus – das Angebot ist immens und reicht vom Korb bis zur Klingel.

Einstieg mit Zeit und bei schönem Wetter
Suchen Sie einen schönen Tag für den Start ins Radfahrerleben aus. Es sollte nicht regnen, und Sie sollten Zeit haben. Hetzen Sie nicht auf Ihrer ersten Tour mit dem Fahrrad zur Arbeit. Fahren Sie langsam. Für Einsteiger sind auch wenige Kilometer anfangs mühsam. Das gibt niemand gerne zu, ist aber so. Ab dem dritten Tag wird’s besser, und nach zwei Wochen spüren Sie deutlich den Unterschied: Sie fahren viel leichtfüßiger zur Arbeit und sind auch bereits schneller geworden.

Ein Freund von mir sagt immer: Er macht nur Sport im Sitzen – er ist Mountainbiker und Segelflieger. Ich finde, er hat recht. Radfahren ist etwas für Faulpelze. Mit dem Rad kann man viel öfter bis vor die Haustür fahren als mit dem Auto. Man spart sich also den langweiligen Weg vom Parkplatz an den Zielort.

Genießen Sie es!
Der wichtigste Aspekt ist: Rad fahren macht Spaß. Man nimmt seine Umgebung intensiver wahr. Es geht einem besser, wenn man mit dem Rad statt mit dem Auto durch die Stadt gefahren ist. Das Gefühl verstärkt sich auf einer schönen Route. Der kürzeste Weg ist nicht immer der beste. Ein kleiner Umweg durch einen Park und verkehrsberuhigte Nebenstraßen ist für Einsteiger oft besser für die Laune als der Weg entlang der Hauptverkehrsstraße.

Der Effekt ist spürbar: Morgens kommt man wacher an, abends kehrt man entspannter heim. Bis es soweit ist, vergeht zwar ein wenig Zeit. Doch die Geduld lohnt sich. Und wenn man mal eine Weile geschludert und das Auto genommen hat, kann man jederzeit wieder umsteigen. Momentan ist der Zeitpunkt günstig. Das Wetter schmeichelt Einsteigern. Außerdem beginnen bald die Ferien. Dann sind weniger Autos unterwegs, dann macht Radfahren in der Stadt doppelt so viel Vergnügen.