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Maßnahmen gegen Fahrradklau

 

© www.abus.de | pd-f´
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Radfahren ist beliebt, in den Städten steigt die Zahl der Radfahrer stetig. Das finden auch Langfinger attraktiv: Im vergangenen Jahr wurden rund 340.000 Räder gestohlen. Und das sind nur die gemeldeten Diebstähle, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher. Doch wie kann man sich schützen?

Wichtig sind ein gutes Schloss und das richtige Abschließen. Zwischen fünf und zehn Prozent vom Kaufpreis des Fahrrads sollte ein Schloss schon kosten, raten Experten. Es erfüllt seinen Zweck aber nur, wenn der Fahrradrahmen direkt an ein Geländer, einen Abstellbügel oder einen Laternenpfahl angeschlossen wird. Sonst kann man das Rad wegtragen. Bei einem Verkehrsschild lohnt es sich durchaus kurz zu testen, ob sich die Stange leicht aus dem Boden heben lässt.

Der ADFC rät außerdem dazu, Fahrräder bei der Polizei codieren zu lassen. Der Code ist so etwas wie eine verschlüsselte Adresse. „Polizei oder Fundbüro erkennen anhand des Codes sofort den Eigentümer des Fahrrads und können ihn im Falle eines Diebstahls informieren – ohne Rückgriff auf Datenbanken“, erklärt ADFC-Sprecherin Stephanie Krone. Die Rahmennummer allein gibt dazu nicht genügend Informationen. „Sie wird vom Hersteller ohne erkennbares System eingestanzt – mit Dopplungen und ohne zentrale Nummernkartei“, sagt Krone.

Laut ADFC stellt die Polizei immer wieder fest, dass bei Diebstählen aus Fahrradkellern die codierten Räder stehen gelassen werden, der Rest aber weg ist. Die Codierung wirkt also als vorbeugende Maßnahme. Außerdem ist es für die Polizei leichter, ein aufgefundenes Rad dem Eigentümer zurückzugeben.

Die Gravur ist etwa 0,1 bis 0,2 Millimeter tief. Wenn man das Rad verkauft, kann der neue Besitzer es neu codieren und den alten Code streichen lassen. Muss er aber nicht. Über den Kaufvertrag kann er nachweisen, dass er der rechtmäßige Besitzer ist.

Mittlerweile bietet die Polizei auch eine Fahrradpass-App für Smartphones an. Damit können sämtliche Daten, vom Hersteller bis zum Radtyp, sowie Fotos für das Rad gespeichert werden. Das lohnt sich insbesondere für Familien und wenn man mehrere Räder hat.

Über das Onlineportal Fahrradjäger kann man gestohlene Räder suchen. 3.500 gestohlene Räder sind dort registriert. 200 wurden, wie Geschäftsführer Martin Jäger sagt, über das Portal gefunden. Insgesamt sind dort zurzeit laut Jäger insgesamt mehr als 270.000 Euro als Finderlohn ausgesetzt.

Außerdem kann man sich künftig bei Fahrradjäger grüne Wetter- und UV-resistente Aufkleber mit dem Schriftzug „Fass mich nicht an“ bestellen. Der Aufkleber zeigt an, dass das Rad registriert ist; der QR-Code enthält alle wichtigen Infos zu dem Rad. Jäger sagt zwar, dass der Aufkleber extrem gut hafte, dennoch werden Diebe ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Rahmen lösen können.

Ich würde eher auf die abschreckende Wirkung des Aufklebers setzen. Denn wenn das Rad als gestohlen gemeldet wird, soll sich der QR-Code in der Fahrradjäger-Cloud freischalten. Dann seien die Daten des gestohlenen Rads für jedermann sichtbar, sagt Jäger. Falls der Aufkleber auf dem Rad bleibt, kann es jeder Fahrradjäger mit Hilfe des Codes sofort identifizieren.