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Insel-Hopping in Japan

 

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Radfahrer überqueren die Innoshima-Brücke eine Etage unter den Autos auf einem ruhigen Radweg  © Reidl

Jetzt beginnt die Zeit, in der es Rennradfahrer zum Training in wärmere Regionen zieht. Vergangenes Jahr im Oktober war ich in Japan und fuhr unter anderem die rund 80 Kilometer lange Shimanami-Kaido-Route. CNN bezeichnete sie einmal als eine der zehn schönsten Fahrradrouten der Welt – völlig zu Recht.

Radfahren hat in Japan eine lange Tradition; der Rennradsport wurde allerdings erst in den vergangenen zehn Jahren populär. Seit Tokio als Ausrichter der Olympischen Sommerspiele 2020 benannt wurde, hat der Sport in dem Land einen Schub bekommen. Schließlich wird eine der vier Radsport-Disziplinen das Straßenrennen sein.

Die Shimanami-Kaido-Route ist aufgrund der Brücken, die man überquert, landschaftlich ein außergewöhnliches Erlebnis. Das Schöne an der Tour: Sie ist auch für Gelegenheitsfahrer leicht zu meistern. Die Strecke führt von Imabari im Süden Japans über zehn zum Teil kilometerlange Brücken in Richtung Norden nach Onomichi. Jede Brücke hat einen guten Radweg. Und wer hier mit dem Rad unterwegs ist, ist eindeutig im Vorteil. Autofahrer können auf den Brücken nicht anhalten – Radfahrer schon. Und die Aussicht von den Brücken auf das Seto-Binnenmeer ist eindrucksvoll.

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Rennradfahrer verlassen die Innoshima-Brücke. © Reidl

Es lohnt sich, am Morgen zwischen acht und neun Uhr loszufahren. Dann liegt noch der Frühnebel über Japan und dem tiefblauen Meer, und die unzähligen unbewohnten Inselchen sind nur schemenhaft zu erkennen. Gegen Mittag klart es auf und es wird warm. Auf schmalen Inselstraßen radelt man zum Teil direkt am Meer entlang, passiert Dörfer und Fischereihäfen. Man kann an vielen Sehenswürdigkeiten halten, zum Beispiel bei Schreinen oder den typischen Badehäusern mit ihren heißen Quellen, den so genannten Onsens.

An jeder Brücke und auf jeder Insel gibt es Fahrradstationen, die Räder verleihen. Das Angebot ist umfangreich und reicht vom Kinder- bis zum Trekkingrad. Die Stationen gehören alle zu einem Netzwerk, deshalb kann man die Räder an jeder Station auf jeder Insel zurückgeben. Das ist praktisch, denn so kann man sich jeden Tag eine Insel ansehen.

Die Qualität der Räder ist an den Stationen ... © Reidl
Die Qualität der Räder ist an den Stationen … © Reidl

... sehr unterschiedlich.  © Reidl
… sehr unterschiedlich. © Reidl

Die Leihräder sind aber nicht überall gleich gut, und wenn man schnell und sportlich unterwegs sein will, sollte man lieber in einem Fahrradshop ein Rennrad leihen. Gute Adressen sind dafür die beiden Giant-Shops am Anfang und am Ende der Tour.

Giant-Shop in Onomichi © Reidl
Giant-Shop in Onomichi © Reidl

In diesem Giant-Shop in Imabari sieht man die Shmimanami Kairo Route © Reidl
In diesem Giant-Shop in Imabari sieht man die Shimanami-Kaido-Route. © Reidl

Auf der Insel Honshu gibt es in Onomichi einen Fahrradladen in der Nähe der Fähre, die zur nächsten Insel übersetzt. In Imabari auf der Insel Shikoku ist der Giant-Shop direkt am Bahnhof. Sehr komfortabel ist der Service in Imabari: Dort gibt es Umkleiden, Schließfächer, Duschen und Toiletten für die Kunden. Das würde man sich in Deutschland auch manchmal wünschen.

Wo zieht es Sie hin, wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen fallen? Haben Sie eine Lieblingsroute im Ausland?