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Linde baut Wasserstoff-Pedelec

 

© Linde
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Pedelecs fahren mit Energie aus Lithium-Ionen-Akkus. Mehr als eine Million Räder sind mit diesem Stromspeicher bereits unterwegs. Jetzt hat das deutsche Unternehmen Linde ein Elektrofahrrad entwickelt, das mit Wasserstoff betrieben wird.

Linde ist einer der größten Hersteller von Industriegasen in Europa. Vor ein paar Wochen hat das Unternehmen ein Pedelec vorgestellt, das mit umweltfreundlicher Brennstoffzellen-Technik ausgestattet ist. Diese ersetzt beim H2-Bike den Akku als Energielieferanten.

Die Brennstoffzelle sitzt zwischen Ober- und Unterrohr, auf den ersten Blick sieht sie aus wie ein herkömmlicher Akku. Der Tank für den notwendigen Wasserstoff sitzt am Unterrohr und ist in etwa so groß wie eine Trinkflasche.

Sobald der Fahrer die Brennstoffzelle einschaltet, wird sie aus dem Tank mit Wasserstoff versorgt. Dieser reagiert in der Zelle mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft, dabei entstehen Energie und Wasserdampf.

In den Tank passen 34 Gramm Wasserstoff, mit einer Energie von rund 3,6 Megajoule. Das entspricht laut Linde der Energiemenge, die in fünf Feuerzeugen enthalten ist. Eine Tankfüllung reiche für eine Strecke von rund 100 Kilometer, so der Hersteller. Das Nachfüllen soll maximal sechs Minuten dauern. Wer die Kartusche nicht auffüllen will, kann sie austauschen.

Geht der Treibstoff unterwegs aus, schaltet sich das System automatisch ab. Dann fährt sich das H2-Bike wie ein herkömmliches Fahrrad.

Die Idee für ein mit Wasserstoff betriebenes Pedelec ist nicht neu. Der Neusser Holger Harnisch ist seit Jahren auf einem selbstgebauten Wasserstoff-Bike unterwegs. 2016 will außerdem der französische Hersteller Pragma Industries ein Elektrofahrrad auf den Markt bringen, das mit Wasserstoff fährt. Das Alpha soll ebenfalls eine Reichweite von 100 Kilometern haben und in einer City- und einer Speed-Variante produziert werden.

Die Linde-Ingenieure wollen mit ihrem Modell zeigen, dass es für das Pedelec durchaus Alternativen zum konventionellen Batterieantrieb gibt. Ihr System wirkt zwar etwas klobig, aber auch beim Pedelec schreitet die Entwicklung noch ständig voran. Ein dezenteres Design wäre auf jeden Fall schöner.