Mit seiner Idee für Cobi hat Andreas Gahlert bei technikaffinen Radfahrern offenkundig einen Volltreffer gelandet. Cobi ist die Abkürzung für Connected Biking und bezeichnet ein System, das den Fahrradlenker aufräumen soll. Die Idee: Cobi vereint die Fähigkeiten verschiedener Geräte und stellt elementare Aufgaben wie die Beleuchtung am Rad sicher.
Cobi soll das All-inclusive-Angebot für radfahrende Technikfans werden. Es besteht aus einer einem Daumenschalter und einer Smartphone-Halterung, in die ein LED-Vorderlicht integriert ist. Dieses Modul wird am Lenker befestigt. Kern von Cobi ist die Smartphone-App, über die alle Funktionen gesteuert werden und die während der Fahrt über den Daumenschalter bedient wird.
Die App koordiniert alle Funktionen, die zuvor andere Geräte übernommen haben: Sie enthält Navigation, Fahrradklingel, Barometer, Musikplayer und Alarmanlage. Außerdem kann sie sich laut Gahlert mit zahlreichen Online-Diensten wie Strava und Fitness-Zubehör verbinden. Dazu gehören zum Beispiel Trittfrequenz- und Pulsmesser. 100 Funktionen sollen so gesteuert werden.
Außerdem gehört zu Cobi eine Rückleuchte mit eingebautem Bremslicht und Blinker. Es wird über Bluetooth in das Cobi-System integriert, somit sind Kabel zur Verbindung überflüssig. Über einen integrierten Beschleunigungssensor wird die Verzögerung gemessen und entsprechend das Bremslicht aktiviert. Das ist chic und sieht in dem Video gut aus – fraglich ist aber, ob Autofahrer das recht kleine Licht überhaupt wahrnehmen.
Die Idee von Gahlert ist clever und trifft den Zeitgeist. Seit Anfang Dezember sammelt er mit seinem neu gegründeten Unternehmen iCradle in Frankfurt/Main über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter Geld, um Cobi umzusetzen. Schon nach zwei Wochen waren mehr als 240.000 US-Dollar zusammengekommen. Dabei brauchte Gahlert nur 100.000 Dollar.
In der ersten Jahreshälfte 2015 soll Cobi auf den Markt kommen. Ich bin gespannt, wie es sich im Alltag bewährt. Ob die Steuerung der Musikbibliothek oder von Spotifiy während der Fahrt wirklich sinnvoll ist, wird sich dann zeigen.
Auch der All-in-One Bordcomputer Nyon von Bosch kann die wichtigsten Dinge, die Cobi kann, zum Beispiel navigieren oder das Sportprogramm aufzeichnen. Das Smartphone trägt der Fahrer bei dem Bosch-Modell während der Fahrt sicher in der Tasche – über die neueste SMS informiert der Bordcomputer den Fahrer jederzeit. Lesen kann er sie allerdings erst, wenn das Rad steht. Das ist die sicherere Variante.