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Mit Stil durch die Stadt

 

© Canyon
© Canyon

Fahrer eines Commuter sollten kontaktfreudig sein. Denn mit dem neuen Urban Bike von Canyon fällt man auf und wird auch angesprochen. Das Commuter wirkt sportlich, ohne ein Sportgerät zu sein. Das klare Design des mattgrauen Fahrrads – schlichte Silhouette, aufgeräumte Optik – hebt sich ab von der Masse der Stadträder. Details, die das Radfahren mit ihm angenehm gestalten, sieht man erst auf den zweiten Blick oder man muss sie sogar gezeigt bekommen.

Mit der Form setzt der Hersteller neue Maßstäbe beim Design von Urban Bikes. Die Lichtanlage ist integriert, Kabel sucht man vergebens und dazu der Riemenantrieb – reduzierter Radfahren geht kaum.

Ganz neu ist die Idee nicht. Vor ein paar Jahren gingen die Stadträder des niederländischen Herstellers Vanmoof durch die Presse. Sie haben ebenfalls ein recht schlichtes Rahmendesign und fallen auf, weil ihre Scheinwerfer im Rahmen integriert sind. Im Lauf der Zeit kam noch ein im Rahmen integriertes Schloss hinzu. Vanmoof baut so das perfekte Stadtrad: Was kaputt gehen kann oder abgeschraubt werden kann, wird integriert. Allerdings ist das Design mit dem voluminösen Oberrohr Geschmackssache.

© Vanmoof
© Vanmoof

Canyon aus Koblenz hat diesen Ansatz noch weiter entwickelt: Beim Commuter ist das ganze Cockpit eine integrierte Einheit aus Vorbau, Scheinwerfer und Lenker. Das Ziel der Entwickler aus Koblenz: Sie wollten ein Rad bauen, mit dem sie selbst gerne zur Arbeit fahren oder in der Stadt unterwegs sind. In der Regel sind die Ingenieure und Produktdesigner von Canyon bekannt für ihre hochwertigen Rennräder und Mountainbikes. Ihre sportliche Handschrift findet man im Aussehen des Commuters wieder sowie im Fahrverhalten.

© Canyon
© Canyon

Auf dem Rad macht man mit der Shimano Alfine 8-Gang schnell Tempo, für Licht sorgt der leichtläufige SON-Nabendynamo und eine Supernova Leuchte. Die DT Swiss XR331 Felgen im 27,5 Zoll-Maß werden in der Regel bei Mountainbikes verwendet. Sie sind sehr leicht und mit den blanken Kojak-Mänteln ist man auch auf Kopfsteinpflaster mit dem Rad noch recht komfortabel unterwegs – auch dank der Blattfedersattelstütze.

Wer gerne schnell und in sportlicher Haltung fährt, wird das Commuter mögen. Praktisch sind Kleinigkeiten, die den Alltag angenehmer machen. So kann man an die Streben der Schutzbleche aus Aluminium auch Fahrradtaschen festmachen. Allerdings sind sie nicht für den Wocheneinkauf geeignet, sondern allenfalls für ein paar leichte Dinge, Unterlagen fürs Büro zum Beispiel. Jedoch würde ich die Tasche nur auf der Seite ohne Scheibenbremse anhängen.

© Canyon
© Canyon

Praktisch ist zudem der Diebstahlschutz an der Sattelschelle und an den Schrauben der Laufräder. Sie können nur gelöst werden, wenn das Rad auf dem Kopf steht. Einfacher kann man seinen Sattel nicht vor Langfingern schützen. Die Ledergriffe und der Ledersattel sind stimmig und unterstreichen den hochwertigen Auftritt des Fahrrads.

Was das Gesamtbild allerdings stört, sind die Schweißnähte am Tretlager. Am kompletten Rad sind sie glatt verspachtelt. Dadurch wirkt das Rad wie aus einem Guss. Nur am Tretlager sieht man die grobe Schweißnaht. Ein überflüssiger optischer Fauxpax.

Schweißnaht am Tretlager © Reidl
Schweißnaht am Tretlager © Reidl