In 24 Tagen ist Weihnachten. Ein Geschenk für Radfahrer zu finden ist leicht, ihre Wunschliste ist in der Regel endlos. Was ich verschenke oder mir wünsche, sehen Sie unten. Aber wie sieht es mit Ihnen aus? Was ist für Sie das perfekte Geschenk fürs Radfahren? Gibt es eine Kleinigkeit, die Sie gerne mitbringen oder sparen Sie auf etwas Besonderes? Sie können Ihre Tipps und Wünsche gerne ergänzen – als Kommentar unter dem Text.
Eine schönes Mitbringsel ist immer die Handyhalterung Finn. Einfacher kann man sein Smartphone nicht am Lenker befestigen als mit der Halterung aus Silikon. Sie passt in jede Jackentasche und laut Hersteller auch an jeden Lenker. Bei meinem Smartphone muss ich beim Befestigen allerdings etwas aufpassen, sonst schaltet das Band das Telefon aus. Die Halterung kostet 15 Euro.
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Für Schöngeister und Freunde feiner Räder ist der Kalender One year of bicycles ein besonderes Geschenk. Nico Thomas, ein Sammler historischer Räder, und Peter Rüssmann (Fotograf) haben im vergangenem Jahr erstmals diesen Kalender gestaltet. Im Grunde war es ein Zufallsprodukt. Thomas hatte seinen Freund Rüssmann gebeten, eines seiner Räder zu fotografieren. Das Ergebnis hat beiden gefallen, und es wurde ein Kalender daraus.
Der Kalender für 2016 gefällt mir noch besser als sein Vorgänger. Das liegt vor allem an den Bildkompositionen. Das Ambiente und die Beleuchtung ist außergewöhnlich. Es stellt einen schönen Bezug zur Vergangenheit her, als die historischen Schätze zum Stadtbild gehörten.
Das Mai-Motiv, das ein englisches Armstrong-Rad von etwa 1935 zeigt, wurde beispielsweise in einem alten Lokschuppen aus der Jahrhundertwende bei Hamburg fotografiert. Als sein Besitzer das Rad das erste Mal sah, lag es zerlegt in seine Einzelteile in einem Karton. Mitgenommen hatte er es eigentlich nur, weil er sich in das Kettenblatt verliebt hatte. Doch daheim war er begeistert. „Es hat nicht eine Schraube an dem Rad gefehlt“, sagt Nico Thomas.
Der Besitzer des Armstrongs sammelt seit 20 Jahren ausschließlich englische Räder. Warum? „Die deutschen Räder dieser Zeit haben vorne am Lenker einen Halter für Säbel, bei den englischen Modellen gibt es eine ähnliche Halterung, allerdings für Tennisschläger – das war ihm symphatischer“, sagt Thomas.
Das Lastenrad von André Konietzko wurde als Juli-Motiv ausgewählt. Für das Foto steht es in der historischen Kaffeerösterei in der Hamburger Speicherstadt. Das Rad wird regelmäßig genutzt: Einmal in der Woche erledigt Konietzko damit seinen Wocheneinkauf.
Etwa ein Drittel der fotografierten Räder stammt dieses Mal von Ulrich Feick aus Berlin. Feick betreibt direkt neben seinem Fahrradgeschäft ein Fahrradmuseum mit historischem Ladenlokal und ebensolcher Werkstatt in Spandau. Feick und seine Sammlung historischer Räder sind in der Szene deutschlandweit bekannt. Selbst Filmausstatter buchen bei ihm zweirädrige Requisiten.
Seinen Tip-Top Halbrenner aus dem Jahr 1910, der das Oktober-Bild ziert (Foto oben), ist Thomas auch gefahren. Aufgrund seiner starren Nabe war das schon ein besonderes Abenteuer. „Mit einer Kurbelumdrehung legt man zehn Meter zurück“, sagt Thomas. Zuvor muss man aber erstmal Fahrt aufnehmen. Der Fotograf Rüssmann hat ihn angeschoben. Rollt man erst mal, ist der Spaß garantiert. „Dann ist man mit seiner Trittfrequenz doppelt so schnell wie sonst unterwegs“, sagt Thomas. Der Kalender kostet 39,95 Euro.
Vor rund drei Jahren hat der ehemalige BMX-Meister Alireza Barjesteh mit einem Ingenieurteam aus der Luft- und Raumfahrt ein durchgängiges Plattformpedal aus Holz namens Moto Urban Pedal auf den Markt gebracht. Das Pedal ist fürs Radfahren in der Stadt gedacht. Allerdings scheiden sich bei Holz am Fahrrad bekanntlich die Geister – ich mag die Optik. Ein paar Mal konnte ich das Pedal auf kurzen Testrunden ausprobieren. Dabei fiel mir stets der gute Grip auf. Die Pedale für rund 150 Euro war mir aber zu teuer. Jetzt gibt es die Pedale auch in günstigerer Ausführung. Sie sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit farbigen Reflektorstreifen.
Ich fahre seit zwei Wochen ein Testpaar an einem S-Pedelec. Bislang bin ich mit dem Pedal sehr zufrieden. Das Erstaunliche ist: Beim Losfahren ist man im ersten Moment überrascht, dass es so gut greift, und dann vergisst man es.
Das Besondere an dem Pedal ist, dass das für jedes Schuhwerk gilt. Egal, ob ich Stiefel mit dünner Ledersohle trage, Winterstiefel oder Turnschuhe – der Grip auf dem Pedal ist fantastisch. Auch bei viel Regen oder leichtem Frost wie in den vergangenen Tagen.
Wer die Gelegenheit hat, sollte das Pedal ausprobieren. Das Fahrgefühl, der Kontakt der Fußsohle auf der großen Oberfläche, ist sehr angenehm. Wenn man stark in die Pedale tritt, spürt man bei Metallpedalen in der Regel die Form des Pedals oder auch die Pins durch dünne Sohlen. Das ist bei den Moto Reflex-Pedalen anders. Man spürt die Auflagefläche, aber die Haptik ist besser.
Läuft das Pedal etwas schwergängig, kann man das Griptape abziehen, die Pedale aufschrauben und fetten. Dann schraubt man es wieder zu. Ist das Griptape noch gut, kann man es wiederverwenden, ansonsten tauscht man es einfach aus. Den Reflektorstreifen gibt es in verschiedenen Farben. Die Pedale kosten rund 50 Euro.