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100 Jahre Tour de France als liebevoll gezeichnetes Comic

© Covadonga Verlag
© Covadonga Verlag

Kurz vor dem Start der 100. Tour de France ist jetzt die Graphic Novel Unmöglich ist kein französisches Wort erschienen. Der Titel ist etwas sperrig, im Gegensatz zum Comic. Denn der niederländische Cartoonist Jan Cleijne zeichnet in zehn Episoden ein sehr atmosphärisches Bild von der Tour de France und all dem, was sie ausmacht. Das Buch ist eine Hommage an die Rundfahrt, die die Legenden würdigt, aber ihren Fokus auch dorthin lenkt, wo es wehtut. Weiter„100 Jahre Tour de France als liebevoll gezeichnetes Comic“

 

Tweed Run: Radeln auf Opas Rad mit Omas Hut

Tweed Run – London 2012 from Harry Foster on Vimeo.

Manchen Menschen ist das Fahrrad nur Nutzfahrzeug, manche betreiben damit Sport und wieder andere ergänzen damit ihr Outfit. Eine Idee, wie das in all seinen Facetten aussieht, erhält man in diversen Fotobänden, die in den vergangenen zwölf Monaten auf den Markt gespült wurden. Sie heißen Cycle chic, Cycle Love oder auch Velo 2nd Gear. In fast allen Bänden sind Fotos von Teilnehmern der Tweed Runs, auch Tweed Rides oder Tweed Days genannt, zu finden: ein Event, für das sich die Mitfahrer meist im Stil der 1920er Jahre herausputzen, um für ein paar Stunden auf historischen Rädern durch Stadt und Park zu flanieren. Sehen und gesehen werden sind wichtige Bestandteile der Ausfahrten mit stilvollem Picknick und gepflegtem Austausch.

Den ersten Tweed Run gab es 2009 in London. Seitdem wird er in Europa, Asien und Übersee fleißig kopiert. In Osaka, Toronto und Sankt Petersburg streifen sich die Radfahrer ebenso Hüte und Schiebermützen über wie in Rom oder Oldenburg. Die Männer steigen in Knickerbocker, die Frauen machen es ihnen nach oder greifen zu wadenlangen wallenden Röcken – gerne aus Tweed. Denn der karierte Wollstoff ist das Material des Tages.

Fürs authentische Gesamtbild lassen manche Teilnehmer Wochen vor dem Start die Barthaare sprießen, um sie am Tag der Ausfahrt stilecht zurecht zu stutzen. Andere zwirbeln lieber den Kunstschnauzer unter ihrer Nase.

In Deutschland sind in diesem Jahr bereits die Stuttgarter und Oldenburger geradelt. In Osnabrück starten die Liebhaber historischer Räder am kommenden Samstag (8. Juni), in Hildesheim am 16. Juni. Die Berliner fahren im September in Tweed aus. Für Hamburg gibt es zwar die Facebook-Seite Hamburg Tweed Run, aber bislang hat sie nur 15 Likes und keine Aussicht auf eine Ausfahrt. Hier  findet man eine Liste mit einer ganzen Reihe Tweed Runs weltweit.

 

Radfahrer-Alltag, pointiert gezeichnet

© Bekka Wright / bikeyface.com
© Bekka Wright / bikeyface.com

Bikeyface ist eine witzige, nachdenkliche und manchmal leicht respektlose Alltagsradfahrerin aus Boston. Sie hat Spaß am Radfahren, hält sich an die Verkehrsregeln und versucht mit allen anderen Verkehrsteilnehmern gut auszukommen. Was ihr natürlich nicht immer gelingt. Die Künstlerin und Dozentin Bekka Wright hat Bikeyface erdacht. Sie verarbeitet in diesem Cartoon überspitzt und sehr treffend ihre eigenen Erlebnisse in der Großstadt. Viele Radfahrer werden sich in ihren kurzen Geschichten in irgendeiner Form wieder finden, die Choleriker ebenso wie die Phlegmatiker.

Etwa einmal pro Woche veröffentlicht Wright in ihrem Blog einen neuen Cartoon. Es sind lohnenswerte Momentaufnahmen, die die Stimmungslage aller Verkehrsteilnehmer pointiert widerspiegeln. Zu meinen Favoriten gehören Middle of the road, Keep smiling und Invisibility.