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E-Bike gibt der Branche Rückenwind

Bosch-Mitarbeiter auf einem Elektrofahrrad (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)
Bosch-Mitarbeiter auf einem Elektrofahrrad (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Fahrradindustrie ist zufrieden: Die Deutschen geben mehr für ihre Räder aus und fahren mehr Fahrrad – vor allem E-Bike. Das verkündete gestern der Zweirad-Industrie-Verband. Dabei wurden im vergangenen Jahr weniger Räder verkauft als erwartet. 3,95 Millionen Velos waren es, das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. Der ZIV erklärt den Rückgang mit dem schlechten Wetter zwischen Ostern und Juli, das offensichtlich potenzielle Kunden verschreckte.

Dennoch ist die Branche zufrieden. Trotz der Einbußen war der Gesamtumsatz genauso hoch wie der im Vorjahr, und der lag bei vier Milliarden Euro.

Das liegt daran, dass die Menschen seit Jahren kontinuierlich immer etwas mehr Geld für ihre Räder ausgeben. Allein seit 2011 stieg der durchschnittliche Verkaufspreis innerhalb von zwölf Monaten von 495 Euro auf 513 Euro pro Rad. Das erscheint nicht viel. Aber vor sechs Jahren lag der Durchschnittswert noch bei 367 Euro pro Rad. An dieser Entwicklung haben ganz klar die relativ teuren Elektroräder ihren Anteil, aber auch das steigende Qualitätsbewusstsein der Käufer, die laut ZIV „das Fahrrad und das E-Bike als Teil der Alltagsmobilität erkennen“.

380.000 E-Bikes wurden im vergangenem Jahr verkauft. Damit haben sie nun einen Anteil von zehn Prozent am Gesamtmarkt in Deutschland. Nach Schätzungen des ZIV wird sich der Wert bei etwa 15 Prozent einpendeln. Rund 95 Prozent aller hierzulande verkauften Elektroräder sind Pedelecs, die mit einer Geschwindigkeit von höchstens 25 km/h unterwegs sind.

Die Favoriten der Kunden bleiben weiterhin City- und Trekkingräder. Mehr als jedes zweite gekaufte Rad gehört in eine der beiden Kategorien.

Innerhalb Europas sind die Niederlande und Deutschland gute Märkte für E-Bikes. Gemeinsam decken sie 50 Prozent des gesamten Marktes ab.

 

 

Barcelona unter Strom

Auf der Busspur sind Radfahrer unerwünscht © Reidl
Auf der Busspur sind Radfahrer unerwünscht © Reidl

Smartphone-Apps sollen Radfahrern Aufgaben abnehmen. Unser E-Bike-Verleiher in Barcelona bietet Touristen Smartphones mit einer umfangreichen Kultur-App an. Die wollen wir ausprobieren. Wir finden die Idee verlockend: Das Smartphone soll uns nicht nur den Weg anzeigen, sondern uns per akustischem Signal Sehenswürdigkeiten ankündigen und uns dann vor Ort alles Wissenswerte erklären. Das ständige Auf- und Zufalten der Karte sollte wegfallen. Nach kurzer Zeit sind wir froh, doch eine Faltkarte mit allen Fahrradstrecken dabei zu haben. Und wir lernen: Katalanische Busfahrer reagieren temperamentvoll, wenn man auf ihrer Spur unterwegs ist.

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Wie Bradley Wiggins die Tour gewann

© Covadonga Verlag
© Covadonga Verlag

2012 hat Bradley Wiggins die Tour de France gewonnen, außerdem bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille im Zeitfahren, im Frühjahr das achttägige Etappenrennen Dauphiné in Frankreich und die Radrundfahrt Tour de Romandie in der Schweiz. Jetzt ist sein Buch Meine Zeit erschienen.

Das Buch ist interessant, weil es einen Wendepunkt im Radrennsport beschreibt. Anders als im Profifußball verlief das Training der Radsportler anscheinend lange Zeit erstaunlich unwissenschaftlich. Das Team Sky hat das Trainingskonzept für 2012 komplett umgestellt.

Angenehm unaufgeregt watscht Wiggins in Meine Zeit aber auch Doping-Betrüger ab. Er reibt ihnen unter die Nase, dass man die Tour de France auch sauber gewinnen kann. In seinen Augen nicht sieben Mal hintereinander, vielleicht noch nicht einmal zwei Jahre in Folge – aber einmal auf jeden Fall. Weiter„Wie Bradley Wiggins die Tour gewann“