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Das Fahrrad wird zum Bügelschloss

SEA: TEAGUE X SIZEMORE BICYCLE’S DENNY from oregon manifest on Vimeo.

Fahrraddiebe sind eine Plage. Im vergangenen Jahr mussten sich laut offizieller Statistik rund 317.000 Radfahrer in Deutschland ärgern, weil jemand ihr Fahrrad geklaut hat – die tatsächliche Zahl dürfte erheblich höher sein.

Betroffene finden immer wieder neue Wege, um ihr Rad besser zu schützen. Manche Konzepte sind alltagstauglicher als andere.

Das Denny-Bike, das in dem oben stehendem Video vorgestellt wird, ist ein sehr puristisches Stadtrad. Es kommt aus den USA und hat dort einen Design-Preis gewonnen. Das Denny-Bike ist ein Pedelec und kommt für ein Großstadtrad recht vandalensicher daher; das Konzept erscheint sehr ausgereift. Weiter„Das Fahrrad wird zum Bügelschloss“

 

Pedelec-Fahrern geht es nicht ums Tempo

Erst seit Januar werden Elektrofahrräder in Deutschland in der polizeilichen Unfallanzeige bundesweit separat erfasst. Bis aussagekräftige Ergebnisse darüber vorliegen, ob Radfahrer mit Motorunterstützung einem höheren Unfallrisiko unterliegen, werden also noch ein paar Jahre vergehen. Immerhin steigt die Zahl der Pedelec-Fahrer auf den Straßen kontinuierlich. Rund 1,6 Millionen sollen es zurzeit laut Zweirad-Industrie-Verband sein.

In einer neuen Studie haben die Unfallforscher der Versicherer (UDV) und die Technische Universität Chemnitz allerdings schon jetzt untersucht, ob und wie sich die potenziell höheren Geschwindigkeiten auf das Fahrverhalten und das Unfallgeschehen auswirken. Dazu wurde ein vierwöchiger Feldversuch mit 90 Radfahrern im Alter von 16 bis 83 Jahren unternommen. Die Gruppe bestand aus 30 Fahrradfahrern, 60 Pedelec-Fahrern und 10 S-Pedelec-Fahrern. Der Motor der S-Pedelecs hilft bis zu 45 km/h, bei normalen Pedelecs endet die Motorunterstützung bei 25 km/h. Weiter„Pedelec-Fahrern geht es nicht ums Tempo“

 

Pedelecs testen

„Ich brauche kein Pedelec“, höre ich immer wieder von Freunden und Bekannten. Ich brauche es auch nicht. Dennoch wird sich meine Familie in ein paar Jahren sicherlich ein Pedelec anschaffen. Ein Aspekt ist ganz klar der Spaßfaktor. Allerdings geht es mir eher um den Alltagsnutzen – ich ersetze damit Autofahrten. Insbesondere dann, wenn mit einem herkömmlichen Rad das Vergnügen schwindet.

Da die Entwicklung der Antriebe noch immer rasante Fortschritte macht, lohnen sich Testfahrten verschiedener Modelle im direkten Vergleich. Und wer noch nie Pedelec gefahren ist, sollte es einfach mal ausprobieren. Ich kenne keinen Skeptiker, der unzufrieden von seiner ersten Fahrt zurückgekehrt ist.

Bis kommenden Samstag können in Hamburg im Museum der Arbeit Pedelecs und schnelle Pedelecs für zwei Stunden gegen vier Euro ausgeliehen werden. Helme sind vorhanden. Am Samstag gibt es außerdem einen kostenlosen Testparcours auf dem Platz vor dem Museum mit einer größeren Auswahl an Rädern von unterschiedlichen Anbietern. (S-Pedelecs gelten allerdings als Kleinkrafträder und benötigen eine entsprechende Fahrerlaubnis!)

Wer Elektrofährräder intensiv testen will, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen, kann sich jetzt bei der Extra-Energy Test GmbH bewerben. Das ist die Tochterfirma des Vereins ExtraEnergy, der seit Jahren fürs Elektrofahrrad wirbt. Die Test GmbH sucht Menschen, die vom 20. bis zum 30. Oktober die neuen Modelle in Tanna (Thüringen) Probe fahren, gegen Kost und Logis. Die beiden Fahrstrecken sind festgelegt: eine Alltags- und eine Tourenstrecke.

Die Alltagsstrecke besteht aus einer Beschleunigungsstrecke, einer ein Kilometer langen Bergfahrt mit einer gemäßigten Steigung von durchschnittlich fünf Prozent, einer Stadtfahrt mit festen Haltepunkten, die Stop-und-Go simulieren, und einer Bergfahrt mit durchschnittlich zwölf Prozent Steigung. Bestandteil der Alltagsstrecke ist das Fahren ohne Motor auf dem letzten Streckenabschnitt. Die Tourenstrecke führt durch Wald und über Schotter und ist für die Fahrer die entspannteste Strecke. Jeder Teilnehmer fährt individuell im eigenen Tempo.

Frauen und Männer sollten zwischen 1,65 Meter und etwa 1,90 Meter groß sein und allwettertaugliche Kleidung mitbringen. Die Testergebnisse werden im Frühjahr in den Magazinen des Vereins veröffentlicht. Bewerben kann man sich hier.