Bikeyface ist eine witzige, nachdenkliche und manchmal leicht respektlose Alltagsradfahrerin aus Boston. Sie hat Spaß am Radfahren, hält sich an die Verkehrsregeln und versucht mit allen anderen Verkehrsteilnehmern gut auszukommen. Was ihr natürlich nicht immer gelingt. Die Künstlerin und Dozentin Bekka Wright hat Bikeyface erdacht. Sie verarbeitet in diesem Cartoon überspitzt und sehr treffend ihre eigenen Erlebnisse in der Großstadt. Viele Radfahrer werden sich in ihren kurzen Geschichten in irgendeiner Form wieder finden, die Choleriker ebenso wie die Phlegmatiker.
Etwa einmal pro Woche veröffentlicht Wright in ihrem Blog einen neuen Cartoon. Es sind lohnenswerte Momentaufnahmen, die die Stimmungslage aller Verkehrsteilnehmer pointiert widerspiegeln. Zu meinen Favoriten gehören Middle of the road, Keep smiling und Invisibility.
Pedersen-Fährräder sind anders. Ihr Aussehen erinnert ein wenig an die Anfänge des Radfahrens, als die Räder noch riesig waren, das Fahren eine echte Kunst und unbequem noch dazu. Das sind die Pedersens zum Glück nicht. Im Gegenteil. So ein Rad ist extrem komfortabel. Ausprobieren kann man das am kommenden Wochenende. Dann treffen sich Pedersenfahrer in Bad Zwischenahn zu ihrer jährlichen Ausfahrt. Noch gibt es freie Plätze und auch Testräder.
Das Herzstück des Fahrrads ist der Sattel. Er ist mit drei Zügen abgespannt wie eine Hängematte. Um ihn herum hat sein Erfinder, Mikael Pedersen, Ende des 19. Jahrhunderts eine filigrane Gitterkonstruktion als Rahmen gebaut. Dessen Streben sind so angeordnet, dass sie 21 Dreiecke bilden. Das Fahrrad war für damalige Verhältnisse unglaublich leicht: Das leichteste Modell wog inklusive Reifen knapp fünf Kilogramm.
Vor einigen Jahren konnte ich das beim Pedersen-Treffen in Bad Zwischenahn testen. Etwa 70 Kilometer sind wir an diesem Tag gemütlich pedaliert. Keine Frage: Für eine Radreise wäre es nicht das Gefährt meiner Wahl – obwohl eingeschworene Pedersenfreunde auf ihren Tourenrädern damit häufig Hunderte von Kilometern zurücklegen. Für mich ist es aber eher ein Schönwetterfahrrad. Auf ihm sitzt man nicht, man thront. Die aufrechte Haltung entspannt Rücken und Handgelenke und lädt eher zum Plaudern als zum Rasen ein. Man flaniert damit durch die Landschaft und hat stets den perfekten Überblick. Es ist eine gemütliche Art Radzufahren und im Kreis der Pedersenfreunde ein großes Vergnügen. Denn jeder Teilnehmer weiß viele Details und Geschichten über sein Gefährt und erzählt sie gern.
Neben den klassischen Pedersens baut Michael Kemper übrigens Modelle in verschiedenen Varianten mit denen man auch sehr sportlich unterwegs sein kann.
Näheres zu dem Treffen erfährt man hier. Die Anmeldefrist ist zwar offiziell abgelaufen, aber es gibt noch freie Plätze. Wer ein Rad mieten möchte, muss das bei der Anmeldung erledigen, da die Anzahl der Räder begrenzt ist.
Bananensattel, Hirschgeweihlenker und ein knallig orangefarbener Rahmen: So sahen in Deutschland die Fahrradträume vieler Kinder in den siebziger Jahren aus. Die Vorlage für die begehrten Bonanza-Räder hatte der Amerikaner Al Fritz geschaffen. Sein Sting-Ray war 1962 ein absolutes Novum in der Fahrradbranche. In den USA wurden die Räder laut Washington Post zwischen 1963 und 1967 fast zwei Millionen Mal verkauft und in Europa fleißig kopiert. Anfang Mai ist der Sting-Ray-Erfinder im Alter von 88 Jahren gestorben. Weiter„Al Fritz, der Vater des Bonanza-Fahrrads, ist verstorben“