Das Verkehrsrecht ist nicht immer eindeutig. Das hat erst vergangene Woche hier im Blog die lebhafte Debatte zur ACE-Studie gezeigt, die falsche Infos zur Zebrastreifen-Nutzung enthielt. Deshalb stellen wir in den kommenden Wochen mithilfe des Rechtsanwalts Christoph Krusch die größten Irrtümer und Legenden zum Thema Radfahren im Blog vor. Krusch arbeitet in Berlin und hat sich aufs Radrecht spezialisiert.
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Kurzfilme, in denen es ums Radfahren geht, sind weltweit populär. Bekannte Regisseure wie Spike Jonze (Being John Malkovich, Wo die wilden Kerle wohnen) zeigen auf etablierten Festivals ihre Werke, die auf ganz unterschiedliche Weise die vielschichtigen Formen der Fahrradkultur thematisieren. Sie dokumentieren Alltagsradeln, zeigen Fahrradakrobatik oder Fahrradkunst, mal als animierten Film, mal als konkrete Erzählung. Oder sie nutzen das Thema Rad und Fahren als Kunstprojekt.
Das Bicycle Film Festival (BFF), das Mitte der Woche in Chicago beginnt, nimmt in der Fahrradszene eine Vorreiterrolle ein. 2001 hat der US-Amerikaner Brendt Barbur das Festival nach einem Radunfall ins Leben gerufen. Barbur war von einem Bus angefahren worden und wollte das negative Erlebnis ins Gegenteil verkehren. Seitdem machte das BFF in 50 verschiedenen Städten weltweit Station, und es findet immer mehr Nachahmer.
Nun will die Messe VELOBerlin diese Sparte der Filmkultur offenbar auch in Deutschland weiter etablieren, in Kooperation mit interfilm Berlin. Wie schon in diesem Jahr soll auch in 2014 ein VeloFilmAward ausgelobt werden. Dazu werden jetzt Kurzfilme zum Thema „The Love Cycle“ – die Liebe zum Fahrrad – gesucht. Bis zum 17. Januar können Kurzfilme einreicht werden; bestenfalls sollen diese witzig und raffiniert sein.
Eine Jury nominiert die 15 besten Filme, die dann vom 14. Februar bis zum 29. März online auf der Webseite des 2. Internationalen VELOBerlin Film Award zu sehen sind. Da Publikum weltweit wählt daraus seinen Favoriten, so wie es schon in diesem Jahr lief.
Jedoch sind VELOBerlin und interfilm Berlin keinesfalls Pioniere. Ende Oktober fand zum neunten Mal das Internationale Festival des Fahrrad-Films (ICFF) in Herne und parallel dazu in Częstochowa, in Polen, statt. Während des Internationalen Kurzfilmfestivals interfilm in Berlin liefen in den vergangenen Tagen gleich 14 Bike Shorts. Darunter der sehr sehenswerte neue Streifen des schottischen Bike-Trial-Profis Danny Mac Askill, Imaginate-Riding Film, oder der Film Bad Bikes, in dem Fahrräder zum Leben erwachen und Menschen angreifen.
Das Schöne an den Festival-Kurzfilmen ist, dass man die Beiträge oftmals auf Vimeo oder Youtube ansehen kann. Das betrifft viele der Filme, die auf der interfilm gezeigt wurden, aber auch viele der BFF-Beiträge. Manchmal muss man allerdings auf den Webseiten etwas suchen, um sie zu finden. So findet man häufig nur den Trailer des überaus sehenswert Films Three-Legged Horses der englischen Filmemacher Debasers Filums, der über diesem Artikel zu sehen ist. Three-Legged Horses hat in diesem Jahr beim ICFF in Herne den ersten Platz gemacht und die Goldene Kurbel gewonnen. Der Film zeigt einen Ausschnitt aus der Nacht eines Rikscha-Fahrers in Edinburgh, der Knieprobleme hat und alles auf eine Karte setzt, als ihm die Einnahmen der Nacht gestohlen werden. Ein wunderbarer Streifen: ironisch, zeitweise etwas melancholisch, mit schönen Bilder und einem lautstarken Finale. Die Macher von Three-Legged Horses drehen Fiction-Filme, Dokumentarfilme und Musikvideos.
Der Termin ist fix. Am ersten Samstag im August will Christian Krämer eine Runde bei Schlaflos im Sattel (SIS) drehen. Das Moutainbike-Rennen ist einzigartig in der Bikeszene. Die Teilnehmer rasen nachts durch den Pfälzer Wald und wer nackt unterwegs ist, bekommt auf jeden Fall einen Preis. Warum er ausgerechnet dort starten will? Christian Krämer alias „Phaty“ hat sich das Rennen ausgedacht und organisiert es seit neun Jahren. Sein Handicap: Er ist Fußgänger und viel zu schwer. Deshalb muss der 46-Jährige abnehmen und bis zum Sommer Mountainbiker werden.
Um beides zu schaffen, setzt er auf soziale Kontrolle durch gute Freunde und macht sein Vorhaben im Internet öffentlich. Mit seinem Plan ist Phaty einer von vielen. Anfang vierzig – wenn es beruflich gut läuft und die Kinder größer sind – versuchen manche Männer an alte Zeiten anzuknüpfen und holen ihr verstaubtes Rennrad oder Mountainbike aus dem Keller. Mangelnde Kondition und reichlich Hüftspeck verleiden einigen von ihnen innerhalb kürzester Zeit den Weg zurück in den Sattel. Weiter„Neue Blog-Serie: Zurück in den Sattel“