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Lernen, wie Großstädte autofrei werden

Diese Schlagzeile ging im Dezember um die Welt: Keine Autos mehr im Zentrum von Paris! Madrids Innenstadt soll zwar auch autofrei werden, aber die Ankündigung der Verwaltung in der spanischen Hauptstadt hat weniger Aufruhr verursacht. Wie viele andere Metropolen weltweit ersticken die beiden Städte am Stau und versuchen seit Jahren, ihre Luftqualität zu verbessern. Bislang erfolglos. Stadt- und Verkehrsplaner müssen dringend umdenken und die Mobilität in ihren Städten nachhaltiger gestalten. Was man dafür machen kann, vermittelt das European Institute of Sustainable Transport (Eurist) – eine Nichtregierungsorganisation – in mehrtägigen Kursen, sogenannten Summer Schools. Im März organisiert die NGO das erste Mal einen Kurs in Hamburg. Weiter„Lernen, wie Großstädte autofrei werden“

 

Kurzfilme rund ums Rad in Hamburg

Im Ruhrgebiet und in Berlin haben Fahrrad-Filmfestivals bereits eine gewisse Tradition. In Hamburg war das Angebot bislang eher spärlich bis gar nicht vorhanden.

Dabei etabliert sich seit ein paar Jahren in der Hansestadt peu à peu eine neue Fahrradszene. Mit seiner Teilnehmerzahl bei der Critical Mass liegt Hamburg bundesweit vorne. Seit vergangenem Jahr gibt es außerdem das Fahrradcafé Zweiradperle in der Innenstadt, und eine Gruppe von Radfahrern hat den Altonaer-Bicycle-Club neu gegründet. Sie versuchen mit Ausstellungen historischer Räder unter freiem Himmel und Ausfahrten auf Vintage-Bikes mehr Fahrradkultur in die Hansestadt zu bringen. Nico Thomas ist einer von ihnen und hat den One year of bicycles-Kalender produziert.

Vor diesem Hintergrund ist der Kurzfilmabend Das Fahrrad im Museum der Arbeit in Hamburg ein guter Auftakt für die Radfahrer in der Hansestadt. Ab 19 Uhr werden heute Abend neun Filme aus acht Ländern gezeigt. Unter anderem ein Beitrag mit Didi Senft, der bei Radsportveranstaltungen wie der Tour de France als Teufel verkleidet auftritt, der Film The Cyclist, der bereits bei verschiedenen Bicycle Film Festivals gezeigt wurde, sowie der oben stehende Kurzfilm The man who lived on his bike.

 

Pedelecs testen

„Ich brauche kein Pedelec“, höre ich immer wieder von Freunden und Bekannten. Ich brauche es auch nicht. Dennoch wird sich meine Familie in ein paar Jahren sicherlich ein Pedelec anschaffen. Ein Aspekt ist ganz klar der Spaßfaktor. Allerdings geht es mir eher um den Alltagsnutzen – ich ersetze damit Autofahrten. Insbesondere dann, wenn mit einem herkömmlichen Rad das Vergnügen schwindet.

Da die Entwicklung der Antriebe noch immer rasante Fortschritte macht, lohnen sich Testfahrten verschiedener Modelle im direkten Vergleich. Und wer noch nie Pedelec gefahren ist, sollte es einfach mal ausprobieren. Ich kenne keinen Skeptiker, der unzufrieden von seiner ersten Fahrt zurückgekehrt ist.

Bis kommenden Samstag können in Hamburg im Museum der Arbeit Pedelecs und schnelle Pedelecs für zwei Stunden gegen vier Euro ausgeliehen werden. Helme sind vorhanden. Am Samstag gibt es außerdem einen kostenlosen Testparcours auf dem Platz vor dem Museum mit einer größeren Auswahl an Rädern von unterschiedlichen Anbietern. (S-Pedelecs gelten allerdings als Kleinkrafträder und benötigen eine entsprechende Fahrerlaubnis!)

Wer Elektrofährräder intensiv testen will, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen, kann sich jetzt bei der Extra-Energy Test GmbH bewerben. Das ist die Tochterfirma des Vereins ExtraEnergy, der seit Jahren fürs Elektrofahrrad wirbt. Die Test GmbH sucht Menschen, die vom 20. bis zum 30. Oktober die neuen Modelle in Tanna (Thüringen) Probe fahren, gegen Kost und Logis. Die beiden Fahrstrecken sind festgelegt: eine Alltags- und eine Tourenstrecke.

Die Alltagsstrecke besteht aus einer Beschleunigungsstrecke, einer ein Kilometer langen Bergfahrt mit einer gemäßigten Steigung von durchschnittlich fünf Prozent, einer Stadtfahrt mit festen Haltepunkten, die Stop-und-Go simulieren, und einer Bergfahrt mit durchschnittlich zwölf Prozent Steigung. Bestandteil der Alltagsstrecke ist das Fahren ohne Motor auf dem letzten Streckenabschnitt. Die Tourenstrecke führt durch Wald und über Schotter und ist für die Fahrer die entspannteste Strecke. Jeder Teilnehmer fährt individuell im eigenen Tempo.

Frauen und Männer sollten zwischen 1,65 Meter und etwa 1,90 Meter groß sein und allwettertaugliche Kleidung mitbringen. Die Testergebnisse werden im Frühjahr in den Magazinen des Vereins veröffentlicht. Bewerben kann man sich hier.