87 Mountainbiker standen Anfang der neunziger Jahre am Strand des kleinen Küstenstädtchens Hoek van Holland und warteten auf den Start. 130 Kilometer wollten sie den Nordseestrand entlang nach Norden bis nach Den Helder fahren – weiter geht’s nicht, dann kommen das Meer und die Insel Texel. Inzwischen hat das Rennen in den Niederlanden Kultstatus. Auch Radfahrer aus Deutschland sind dabei, und die Fahrradhersteller entwickeln eigene BeachRacer. Weiter„Strandrennen an der Wasserlinie“
Heute beginnt in Wien die größte internationale Radverkehrskonferenz Velo-City. Radfahrer machen in Wien nur sechs Prozent des gesamten Verkehrs aus. Die Stadtregierung will den Anteil bis 2015 auf zehn Prozent steigern. Ein guter Motor auf diesem Weg ist die Velo-City, die Wien gemeinsam mit der European Cyclists‘ Federation (ECF) organisiert. Mit dem Ziel vor Augen hat die Stadt in den vergangenen zwei Jahren viele Ressourcen mobilisiert und ebenso kreativ wie vehement begonnen, ihr Ziel umzusetzen. Weiter„Wie Wien mehr Leute aufs Rad bringen will“
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können sich externe Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Manchen Menschen ist das Fahrrad nur Nutzfahrzeug, manche betreiben damit Sport und wieder andere ergänzen damit ihr Outfit. Eine Idee, wie das in all seinen Facetten aussieht, erhält man in diversen Fotobänden, die in den vergangenen zwölf Monaten auf den Markt gespült wurden. Sie heißen Cycle chic, Cycle Love oder auch Velo 2nd Gear. In fast allen Bänden sind Fotos von Teilnehmern der Tweed Runs, auch Tweed Rides oder Tweed Days genannt, zu finden: ein Event, für das sich die Mitfahrer meist im Stil der 1920er Jahre herausputzen, um für ein paar Stunden auf historischen Rädern durch Stadt und Park zu flanieren. Sehen und gesehen werden sind wichtige Bestandteile der Ausfahrten mit stilvollem Picknick und gepflegtem Austausch.
Den ersten Tweed Run gab es 2009 in London. Seitdem wird er in Europa, Asien und Übersee fleißig kopiert. In Osaka, Toronto und Sankt Petersburg streifen sich die Radfahrer ebenso Hüte und Schiebermützen über wie in Rom oder Oldenburg. Die Männer steigen in Knickerbocker, die Frauen machen es ihnen nach oder greifen zu wadenlangen wallenden Röcken – gerne aus Tweed. Denn der karierte Wollstoff ist das Material des Tages.
Fürs authentische Gesamtbild lassen manche Teilnehmer Wochen vor dem Start die Barthaare sprießen, um sie am Tag der Ausfahrt stilecht zurecht zu stutzen. Andere zwirbeln lieber den Kunstschnauzer unter ihrer Nase.
In Deutschland sind in diesem Jahr bereits die Stuttgarter und Oldenburger geradelt. In Osnabrück starten die Liebhaber historischer Räder am kommenden Samstag (8. Juni), in Hildesheim am 16. Juni. Die Berliner fahren im September in Tweed aus. Für Hamburg gibt es zwar die Facebook-Seite Hamburg Tweed Run, aber bislang hat sie nur 15 Likes und keine Aussicht auf eine Ausfahrt. Hier findet man eine Liste mit einer ganzen Reihe Tweed Runs weltweit.