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Barcelona by bike – entspannt unterwegs

© Reidl
© Reidl

Der Radweg hat etwas Erhabenes. Auf dem eben asphaltierten Streifen rollt man leicht bergab, geradewegs auf den Arc de Triomf zu, die kleine Schwester des Triumphbogens in Paris. Mit Rückenwind fährt es sich fast von allein.

Wir radeln die Passeig de Sant Joan hinunter. Eine der Hauptstraßen in Barcelona, die, würde man sie lassen, schnurstracks ins Mittelmeer führte. Eine schöne Route, die unser Stadtführer für uns gewählt hat. Mit einer Einschränkung: Wir müssen fast an jeder Fahrradampel stoppen. Jetzt ist es bereits die dritte – und das nach wenigen hundert Metern. Wenn wir nicht ständig anhalten wollen, müssen wir unsere Durchschnittsgeschwindigkeit eindeutig steigern. Weiter„Barcelona by bike – entspannt unterwegs“

 

Stets im richtigen Gang

Das Technologieunternehmen Altran hat eine Schaltung entwickelt, die selbstständig die Gänge wechseln soll, und zwar drahtlos und elektrisch. Der Fahrer muss nur noch treten, den Rest erledigt das Fahrrad. Es schaltet beim Bremsen auch automatisch zurück. In dem Video wird der Prototyp vorgestellt.

Projektmanager Mark Wilson hat mit seinem Team von Cambridge Consultants, einem Tochterunternehmen der Altran Group, die Technologie entwickelt. Das System ist auf der elektronischen Schaltung Di2 von Shimano aufgebaut.

Doch anders als bei einem Kfz-Automatikgetriebe muss die Automatikschaltung beim Fahrrad die Fähigkeiten und Vorlieben des Fahrers berücksichtigen. Deshalb beachtet laut Wilson die dazugehörende Smartphone-App die Trittfrequenz des Fahrers. Die Kabel zwischen Schaltung am Lenker und den Gängen am Hinterrad wurden durch eine Bluetooth-Funkverbindung ersetzt. Außerdem gibt es einen Raddrehzahlsensor und einen Trittfrequenzsensor. „Das Smartphone empfängt die Signale der Sensoren und steuert entsprechend die Gänge über eine verschlüsselte Verbindung“, erklärt Wilson.

Der Fahrer kann sich aber jederzeit einschalten. „Über drahtlose Tasten am Lenker kann er die Gänge manuell wechseln ohne die Hände vom Lenker zu nehmen“, sagt Wilson.

Sollte die drahtlose Automatikschaltung in Serie gehen, ist sie als Rennradschaltung wohl eher für Liebhaber oder für Leistungssportler interessant. Für Letztere wurde sie anfangs zu Trainingszwecken entwickelt.

Bemerkenswert ist dennoch, wie sich das Spektrum des Fahrrads mittels Smartphone-Technologie erweitert. Steuerbare Belastungsstufen sind beispielsweise auch für Wiedereinsteiger nach Unfällen oder Reha-Patienten interessant. Das Rennrad mit einer manuell bedienbaren Kettenschaltung wird es sicherlich immer geben. Der Käufer hat nur immer mehr Wahlmöglichkeiten.