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Runnicles lässt Trojaner auf Berlin los

 

Andre Rival im Auftrag der Deutschen Oper Berlin Saison 2010/11, Wolfgang Joop als Énée

Die fünfstündige Doppeloper Die Trojaner von Hector Berlioz feiert Premiere an der Deutschen Oper.

Die Premiere verspricht gleich doppelt Spannung: Es ist die Erste von Donald Runnicles an der Deutschen Oper. Und dass der Generalmusikdirektor die Herausforderung für sich und die Deutsche Oper sucht, beweist seine Wahl: Die Trojaner ist ein Mammutstück. Der französische Komponist Hector Berlioz hat von 1856 bis 1858 an der Doppeloper in fünf Akten gearbeitet. Er wollte das Neue an Vergils antikem Stoff herausarbeiten, die Operntradition achten und doch weiter entwickeln. Die Trojaner gliedert sich in zwei Teile, den Untergang Trojas und Die Trojaner in Karthago:

Entgegen Kassandra’s Warnung öffnen die Trojaner ihre Tore für das vermeintliche Geschenk der Götter. Sie wähnen zehn Jahre griechischer Belagerung überstanden. Die List der Griechen geht auf, sie brennen Troja nieder. Nur wenige Trojaner überleben. Während sich die Frauen töten, flieht Aeneas mit den Männern. Sie sollen ein neues Reich gründen: das zukünftige römische Reich. Auf ihrer Reise landen die Männer in Karthago. Dort helfen sie den Karthagern den Angriff von König Iarbas abzuwehren. Aeneas und Königin Dido verlieben sich. Doch Aeneas folgt seiner Bestimmung, verlässt Karthago und seine Königin. Dido nimmt sich das Leben. In einer Vision sieht sie das von den Nachfahren Aeneas‘ zerstörte Karthago.

Er sei „regiemäßig zu allen Schandtaten bereit“, verspricht Runnicles der Süddeutschen Zeitung (277). Tatsächlich gibt es noch wenige Karten für alle, die diese Schandtaten am eigenen Leib erleben wollen – fünf Stunden lang.

16 Uhr | 5. Dezember 2010 | Deutsche Oper | Bismarckstraße 35 | Berlin Charlottenburg