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Ein musikalisches Statement gegen die Sklaverei

 

© Thomas Bartilla

An der Staatsoper im Schillertheater feiert El Cimarrón (1969/1970) Premiere.

Das politisch engagierte Rezital basiert auf der 1966 von Miguel Barnet verfassten Biografie des geflohenen kubanischen Sklaven Esteban Montejo, einem sogennaten Cimarrón. (Cimarrón bedeutet „das wilde Tier“ aber auch „das entlaufene Haustier“).

Hans Werner Henze hat daraus gemeinsam mit Hans Magnus Enzensberger ein „musikalisches Statement gegen die Sklaverei“ entwickelt. Enzensberger porträtiert Montejo als abgebrühten Kämpfer, Henze lässt den Zuhörer an der Gefühlswelt des Cimarrón teilhaben – und das klingt ziemlich ungewohnt.

Das szenische Konzertstück für einen Bariton und drei Instrumentalisten verzichtet auf Schauspiel oder Rollen; der Sänger und die Instrumentalisten sind musikalische Partner mit gleichberechtigten Stimmen. In 15 Nummern rekapitulieren sie unterschiedliche Themen im Leben des Cimarrón. Entsprechend der von Improvisation und Interaktion geprägten Partitur befinden sich die Instrumente (allein 33 verschiedenen Percussion-Instrumente) dabei über die gesamte Werkstadt des Schillertheaters verteilt.

Die Regisseurin Sophia Simitzis bebildert die karibischen  Klänge mit Requisiten, Videos und Projektionen.

20 Uhr | 18, 24. & 27. Februar 2011 | Staatsoper im Schillertheater – Werkstatt | Bismarckstraße 110 | Berlin Charlottenburg