Die Volksbühne feiert Godard’s Achtzigsten mit einer Nacht voller Veranstaltungen.
Der Regisseur Dimiter Gotscheff und der Künstler Mark Lammert inszenieren Die Chinesin, basierend auf Godards gleichnamigen Werk von 1967. Klaus Theweleit eröffnet den Festakt zu Ehren Godards. Der Kabarettabend Waiting for Godard präsentiert Fundstücke aus verschieden Werken des Regisseurs, während im Roten Godard Salon Filme laufen, die wiederum Godard beeinflusst haben. Die Performance Eins zu Einsprobiert ein Reenactment von seinem Rolling-Stones-Film One Plus One. Und am Ende treffen sich alle zum Godard Clubim Roten Salon. Ein strammes Programm!
19. 30 Uhr | 3. Dezember 2010 | Volksbühne | Linienstraße 227 | Berlin Mitte
Das aktuelle Heft sucht die kritische Auseinandersetzung mit dem Fortschrittsgedanken. Autoren aus den unterschiedlichsten Bereichen zeigen Alternativen zu Kulturpessimismus und naivem Optimismus. Das hört sich erst einmal trocken an. Tatsächlich versammelt der Band aber aktuelle Positionen und lässt interessante Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur über den Fortschritt reflektieren. Die Beiträge reichen von Plädoyers über Interviews bis hin zu Rezensionen.
Zum Erscheinen der neuen Polar findet eine Podiumsdiskussion statt. Über den Fortschritt und die Utopie sprechen Ralf Fücks von der Heinrich Böll Stiftung, die Politikwissenschaftlerin Ina Kerner und und der Chefredakteur der Berliner Republik, Tobias Dürr. Das Gespräch moderiert Peter Siller von Polar.
Auf die Reflexion folgt das Vergnügen, in Form einer Party.
19.30 Uhr | 3. Dezember 2010 | Sophiensaele | Sophienstraße 18 | Berlin Mitte
Wie angekündigt verabschiedet sich das Kunstprojekt MMX nach einem Jahr erst einmal von der Bildfläche. Wer ein letztes Mal durch das spektakuläre Kunstraumlabyrinth streifen will, hat heute Abend noch einmal die Gelegenheit. Zur Finissage der letzten Ausstellung Show VII gibt es ein Konzert von Berglind Agustsdottir.
Im Frühjahr wollen Jonathan Gröger, Rebecca Loyche und Jason Burgess mit der Renovierung einer neuen Immobilie beginnen.
18 Uhr | 3. Dezember 2010 |MMX Open Art Venue | Linienstraße 142/143 | Berlin Mitte
Die Kunstaktion Geist IV treibt heute ihr Unwesen.
Das Konzept der Guerilla-Ausstellung Geist ist, dass es kein Konzept gibt – und auch keine Vernissage, keine Reden oder sonstiges Beiwerk. Geist manifestiert sich unverhofft, um gleich darauf wieder zu verschwinden. Selbst die Künstler treffen sich erst kurz vor Bekanntgabe der Location, um gemeinsam ihre Arbeiten zu installieren. Nur Stunden später ist alles vorbei.
Geist IV soll ein „im Mittelpunkt der Berliner Kunstszene stehendes Objekt“ besetzten. Vielleicht die Temporäre Kunsthalle? Das Rätsel löst die Website heute zwei Stunden vor Beginn auf.
Das Ehepaar Haubrock sammelt schon zwei Jahrzehnte und vor allem Konzeptkunst. In ihrem Ausstellungsraum am Strausberger Platz finden seit 2007 die Ausstellungsreihe haubrokshowsstatt, Filmvorführungen oder Diskussionen. Und die Haubrock Stiftung hat der Nationalgalerie jüngst ihre dreizehn Werke dauergeliehen. Kurz, die beiden Sammler haben tatsächlich einiges zu sagen. Zum Gespräch anmelden kann man sich unter: sammler@kunstmagazin.de.
20 Uhr | 2. Dezember 2010 | Bar Tausend | Schiffbauerdamm 11 | Berlin Mitte
Für das Lesekonzert Elektro.lit. haben junge Literaten und Musiker zusammengefunden.
Das Texttonlabel KOOK hat Elektro-Musiker mit Autoren verkuppelt. Sie sollten sich jeweils formal mit der Kunst des Partners auseinandersetzen. Ihre Klangtext-Experimente führen die Paare heute im Berghain vor: Frank Bretschneider – Monika Rincks präsentieren rhythmische Sinn-Elemente. Lucy Fricke – Stimming operieren am Rand der Freundschaft. Und Jörg Albrecht – Holger Zilske kaprizieren sich auf Werwölfe. Klingt nach Spaß.
20 Uhr | 2. Dezember 2010 | Berghain | Am Wriezener Bahnhof | Berlin Friedrichshain
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Das deutsch-kenianische Projekt BLNRB-NRBLN hat die Clubgrößen der beiden Hauptstädte zusammengebracht. Über mehrere Monate haben Jahcoozi, Modeselektor und Gebrüder Teichmann gemeinsam mit ostafrikanischen Acts wie Just A Band, Abbas Kubaff, Nazizi gearbeitet. In Kenia wohnten, feierten und produzierten sie unter einem Dach. Das Ergebnis erscheint Anfang nächsten Jahres als Album. Jetzt kommt erst einmal die EP heraus.
Worldtronics.Electronica Surprisesucht neue Perspektiven für elektronische Musik – jenseits von „HipHop-Bastarden und Indie-Rock-Mash-ups“. Das HKW präsentiert internationale Musiker, die zukunftsweisende Impulse setzen. Die Impulse kommen diesmal neben Nairobi aus Barcelona, Russland und Mexiko – und lesen sich erst einmal volkstümlich: Barcelona reaktiviert am Donnerstag die katalanische Rumba. Russland kombiniert am Freitag Volksweisen mit Sowjet-Pop und Art Rock. Und Mexiko rückt am Samstag gleich mit Trachtenkapelle und Alleinunterhalter an. Aber das hört sich schlimmer an, als es ist. Schließlich steht im Vordergrund elektronische Musik und die Kuratoren laden die Besten der Besten aus den jeweiligen Szenen ein. Die Konzertreihe ergänzt ein Filmprogramm.
Das Konzept hat sich bewährt. Worldtronics findet bereits zum dritten Mal statt.
Allerdings, so fürchtet Spex könnte dies das letzte Mal sein: Das Auswärtige Amt will die Regelförderung des Haus der Kulturen der Welt um 20% kürzen. Entsprechend ärgert sich die Frankfurter Rundschau über den Provinzialismus von Westerwelles Referat. Die Sueddeutsche Zeitungerklärt Westerwelle zum Feind der Kultur. Und auch der Tagesspiegel kritisiert, dass Westerwelle die Budgetkürzungen am AA nahezu komplett auf die auswärtige Kulturpolitik umlegt. Dabei gelingt gerade den Leitern der Goethe Institute der Dialog mit anderen Kulturen, wie BLNRB-NRBLN zeigt. Das deutsch-kenianische Projekt haben nämlich das Goethe Institut in Nairobi und die Gebrüder Teichmann initiiert.
Wer kein Freund elektronischer Musik ist, sollte zumindest aus Überzeugung zu BLNRB-NRBLN und für Weltoffenheit demonstrieren.
20 Uhr | 1. Dezember 2010 | Haus der Kulturen der Welt | John-Foster-Dulles-Allee 10 | Berlin Tiergarten
Der Salon Populaire fragt nach Möglichkeiten die Plätze der Stadt zu erleben.
Antworten sollen die Vorträge Hans Joachim und Ulf Aminde geben. Beide erforschen sie auf ihre Art den Stadtraum. Hans – J. Aminde ist emeritierter Professor für Stadtplanung und Architektur sowie Herausgeber von Plätze in der Stadt. Ulf Aminde arbeitet als Performer und Künstler mit den Bewohnern dieser Plätze, wie Obdachlosen und Punks. In Stadtplätze, Stadtleben ? oder Vermeiden von Menschendingsbums stellen sie jeweils ihre Arbeit vor. Ein spannendes Kontrastprogramm in Schöneberg.
20 Uhr | 1. Dezember 2010 |Salon Populaire | Bülowstraße 90 | Berlin Schöneberg
Die britische Band spielt soliden Indie-Rock – eine Mischung aus Mathrock mit Brit- und Ska-Pop-Anleihen, manchmal auch Minimal-Techno-Einflüssen. Ein wenig melancholisch, trotzdem laut. Die Jungs touren gerade mit ihrem zweiten Album Total Life Forever.
21 Uhr | 30. November 2010 | Kesselhaus | Knaackstraße 97 | Berlin Prenzlauer Berg