Sehr geehrte Leser,
die Seite 3 der aktuellen ZEIT-Ausgabe hat innerhalb unserer Redaktion, aber auch unter den Lesern viele Diskussionen ausgelöst. Die Kritik bezog sich in erster Linie auf zwei Punkte:
1. Durch die Hauptzeile „Oder soll man es lassen?“, die von vielen als einziges gelesen wurde, konnte der Eindruck entstehen, als würde in der ZEIT-Redaktion diskutiert, ob man überhaupt Menschen aus dem Mittelmeer retten sollte. Denn erst durch die Unterzeile wird dann klar, dass sich unser Pro & Contra auf die private Rettung von Flüchtlingen bezieht.
2. Andere Kritiker stoßen sich daran, dass die ZEIT die private Seenotrettung an sich infrage stellt und diese Position in einem Für und Wider als diskussionswürdig erachtet. Dazu allerdings stehen wir – weil diese Debatte eine in Europa und auch in Deutschland sehr relevante Streitfrage ist.
Wir bedauern, dass sich einige Leser in ihrem ethischen Empfinden verletzt gefühlt haben, und dass der Eindruck entstehen konnte, die ZEIT oder auch Mariam Lau würden einer Seenotrettung generell eine Absage erteilen.
Dies ist nicht der Fall.
Sabine Rückert
Bernd Ulrich
„Wir bedauern, dass sich einige Leser in ihrem ethischen Empfinden verletzt gefühlt haben,…“
Liebe Redaktion, die Welt da draußen ist oft hart und schlecht. Und ja, es gibt zu vielen Dingen sehr kontrovers geführte Diskussionen, auch zu vermeintlich humanistischen wie der NGO-Seenotrettung.
Es ist aber vollkommen in Ordnung das es solche Diskussionen gibt, solange alle höflich miteinander umgehen. Andere Meinungen muss man in einer liberalen Gesellschaft aushalten.
Deswegen kann man m.E. nicht auf ein subjektives „ethisches Empfinden“ Rücksicht nehmen. Wer im übertragenen Sinne schon bei einem Angriff auf sein ethisches Empfinden zusammenbricht, sollte sich einen Safe Space suchen, oder Bento lesen. Auf das Niveau von letzterem wird sich die Zeit hoffentlich niemals begeben.
Sorry, aber ich finde, schon die Darstellungsform Pro&Contra einen Fehlgriff. Er zeugt davon, wie sich die Zeit von der hysterisch geführten Diskussion über Flüchtlinge nach rechts drängen lässt.
Der Prantl Heribert fand es nicht so geglückt.
Besten Dank für die Klarstellung, dass dies nicht der Fall ist.
Ist wohl auch als Antwort auf den Kommentar von Norbert Blüm in der SZ zu verstehen (http://www.sueddeutsche.de/politik/gastbeitrag-von-norbert-bluem-wo-c-bist-du-geblieben-1.4051237)
Soll private Seenotrettung stattfinden ? Natürlich aber nicht nach Europa. Gerade wenns um versuchte Migration geht sollten die Migranten in Algerien, Libyen und Co. abgesetzt werden.
Die als Seenotrettung getarnte Beihilfe zur Schlepperei gehört unterbunden.
Es kanns echt nicht sein das man ein paar Meilen vor Tunesien Leute aufgreift um sie dann nach Italien zu bringen.
Es muss bei der Seenotrettung eine klare Regelung geben, nämlich das aus Seenot gerettete NIE Asyl kriegen. Wer durch Seenotrettung nach Europa kommt soll das Schiff nicht verlassen und ohne je europäischen Boden berührt zu haben zurückgebracht werden.
Heribert Prantl hat in der Süddeutschen Zeitung [http://www.sueddeutsche.de/medien/die-zeit-ueber-seenotrettung-menschenwuerde-steht-nicht-im-konjunktiv-1.4052133 ] dankenswerterweise das dazu Notwendige gesagt. Ich schliesse mich seiner Meinung an.
Was heißt bedauern?
Es kann ja nicht sein, dass sich eine Zeitung grundsätzlich rechtfertigen muss, weil sie das Empfinden ihrer Leser stört.
Sie soll ja gerade nicht nur neutral informieren sondern ihre Aufgabe ist auch gegensätzliche Positionen aufzuzeigen.
Es gibt kein Recht darauf vor unangenehmern Gegenmeinungen, die die eigene Position infrage stellen, geschützt zu werden.
Tja, die Kritik kam völlig zurecht.
Auch ihr werdet uns nicht zu Menschenhassern und Rechtspopulisten erziehen, keine Sorge.
Und achja, neue Leser vom rechten Rand gewinnt ihr damit auch nicht.
Danke das die Zeit den Mut zum kontroversen Diskurs hat.
Dann wünscht man sich glatt man hätte sich die Ausgabe auch gekauft ;-)
Die Frage nur auf „private Rettung“ zu beschränken macht es auch nicht besser.
Sollte jedem klar sein, der mal etwas über Erste Hilfe und Leuten, die Hilfe versagen und stattdessen an Unfallstellen nur gaffen, gelesen hat.