Dieser Text erscheint in unserem neuen Glashaus-Blog. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.
Recherchieren, schreiben, redigieren, korrigieren: Alle Texte bei ZEIT ONLINE durchlaufen diese Stationen. Was wir veröffentlichen, soll richtig sein, verständlich und in korrektem Deutsch geschrieben. Wir geben uns viel Mühe, damit das so ist.
Jeder Beitrag, der auf ZEIT ONLINE erscheint, wird deshalb mindestens von einer zweiten Person gelesen und redigiert. Wichtige Beiträge durchlaufen oft zusätzliche Redigierschleifen. Die meisten Texte wandern schließlich noch ins Korrektorat, das sie erneut auf sprachliche Schlampereien, Rechtschreib- und Grammatikfehler prüft.
Dennoch machen wir Fehler. Wir können bei der Recherche etwas übersehen oder völlig falsch verstehen. Wir können uns missverständlich ausdrücken, beim Redigieren Fehler in Texte einbauen und Tippfehler übersehen. Wir können, trotz einiger Sicherheitsvorkehrungen, die wir hier im Glashaus-Blog bereits beschrieben haben, eine Falschmeldung verbreiten.
Wenn wir solche Fehler bemerken, korrigieren wir sie.
Sprachliche Fehler
Tipp- oder Rechtschreibfehler korrigieren wir so schnell wie möglich. Wenn uns jemand darauf hingewiesen hat, teilen wir ihm das grundsätzlich mit und bedanken uns. Dafür nutzen wir in aller Regel den Kanal, über den er uns erreicht hat, zum Beispiel E-Mail, Twitter oder die Kommentare unter einem Beitrag. Im Artikel selbst machen wir die nachträgliche Korrektur kleinerer Rechtschreib- oder Grammatikfehler nicht zusätzlich kenntlich.
Inhaltliche Fehler
Wenn wir inhaltliche Fehler entdecken oder von unseren Lesern darauf hingewiesen werden, prüfen wir die Fakten und die Verständlichkeit des Artikels erneut und korrigieren ihn gegebenenfalls. Weil sich dadurch unter Umständen die Aussage der betroffenen Textstelle ändert, machen wir solche Änderungen immer unter dem Text kenntlich. Der Artikel bekommt einen Zusatz, in dem steht, wie es ursprünglich und fälschlicherweise geheißen hatte, wie es richtig heißen muss und dass wir es nun richtiggestellt haben.
Auf genau diese Weise verfahren wir übrigens auch mit Artikeln der gedruckten ZEIT. Wir korrigieren inhaltliche Fehler online und weisen darauf unter dem Artikel hin. Zusätzlich gibt es in der nachfolgenden ZEIT-Ausgabe einen Hinweis auf den Fehler.
Auch wenn wir inhaltliche Fehler bei Facebook oder Twitter machen, korrigieren wir diese öffentlich.
Falschmeldungen
Hin und wieder kommt es auch vor, dass wir trotz einiger Sicherheitsvorkehrungen eine gravierende Falschinformation veröffentlichen. In solchen Fällen korrigieren wir diese Information auf allen Kanälen, über die wir sie verbreitet haben und dokumentieren den Fall im Glashaus-Blog.
Meine Frage zum Artikel von Adam Tooze:
Abschied von den USA
Wie Amerikas Anspruch auf globale Führerschaft entstand – und warum er mit Donald Trump zu Ende geht
http://www.zeit.de/2017/03/donald-trump-usa-weltmacht-einfluss-globalisierung/komplettansicht
Ursprünglicher Untertitel
“Von den Amerikanern alleinegelassen, müssen die Europäer aufrüsten”
https://www.adamtooze.com/2017/02/13/not-headline-request-apology-retraction-die-zeit/
In der aktuellen Version finde ich keinen Hinweis auf eine Änderung, die Adam Tooze erbeten hat, da er der Meinung ist, dass der von der Zeit gewählte Untertitel seinen Artikel verfälscht und seiner Reputation schadet. Warum kein Änderungshinweis?
Schöne Grüße
Jan Gehling
Oje! Die NYT druckt Korrekturen schon seit Jahr und Tag ab, ohne es gleich als Transparenzinitiative ins Land hinauszuposaunen. Solch sinnvolle, aber banale Regeln gehören nicht ins „Glashaus“, sondern an die Redaktions-Pinwand.
Falls der Glashaus-Redaktion die Themen oder der Mut ausgehen, hier ein Vorschlag: ZEIT-Autor Heinrich Wefing hat 2016 die AfD schwupdiwup mit der ominösen Handgranate im Flüchtlingsheim Villingen in Verbindung gebracht. Einen Beleg hatte er nicht, aber das Argument „es passt zusammen.“ Nachzulesen hier: http://www.zeit.de/2016/06/fluechtlingskrise-grenzen-zuwanderung-loesung-kontigente/komplettansicht
Es passt zusammen? Ja: aber nicht mit den Fakten, sondern mit den Vorurteilen des Herrn Wefing. Hätte er nur ein paar Tage gewartet, so hätte er sich und den Lesern die Peinlichkeit einer geplatzten linken Verschwörungstheorie erspart. (Die Täter sind inzwischen verurteilt.) Er hat m.W. nie den Unsinn eingestanden, und es gibt bis heute keinen korrigierenden Hinweis zu seinem Beitrag. Auch nicht in der englischen Fassung.
Da streiten sich (sehr interessant!) Rutenberg und Martenstein, ob man die Massenimmigration 2015 eine „humane Großtat“ nennen kann oder nicht. So kritisch und penibel können ZON-Redakteure sein! Warum hat dann dem Herrn Wefing niemand auf die Finger geklopft, als er Tratsch statt saubere Recherche und solide Argumente in die Welt setzte? Oder ist „Kommentar“ ein Format für Kaffeesatzleserei?
@DerGroßeRadler
»Auf die Idee mit dem „Copy-and-paste“ oder „Cut-and-paste“ war ich auch schon gekommen, bei mir hat es nur, aus welchem Grunde auch immer, nicht funktioniert.«
Können Sie denn in Ihrem Browser die tiefgestellte „2“ in meinem Kommentar sehen? – Dann sollten Sie die auch in Ihren eigenen Text hineinkopieren können. (Egal aus welcher Quelle; ich benutze sehr gern das Programm „BabelMap“, oder schlicht Digraph-Tastenkombinationen in Vim).
»[…] sollte es doch im Redaktionssystem von ZON gehen, oder?«
Das mit ziemlicher Sicherheit: das HTML-Element sollte dafür taugen; und ich könnte schwören, in dem ein oder anderen ZON-Artikel schon ein korrekt geschriebenes »CO₂« gesehen zu haben …
ein sehr sympathischer artikel,
wird mir richtig warm ums herz… danke dafür.
im übrigen rege ich noch an, „Mosambik“ in zukunft immer genau so zu schreiben. und nicht etwa „Moçambique“.
schliesslich schreiben wir ja auch nicht „rossija“ oder zhung guoa“ (sorry, ich kann kein mandarin, so hört sich´s immer für mich an)
herzlichen gruss aus afrika