Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Umgang mit politischen Anzeigen bei ZEIT und ZEIT ONLINE

 

Am vorvergangenen Freitag ist eine Anzeige der Initiative für Neue Soziale Marktwirtschaft in mehreren Print- und Onlinemedien erschienen, so auch auf ZEIT ONLINE. Sie zeigt Annalena Baerbock mit Steintafeln und in Kleidung, die auf die Figur des Moses anspielt, mit der Titelzeile: „Annalena und die zehn Verbote“. Diese Anzeige wurde vielfach kritisch diskutiert – unter anderem, weil sie eine Politikerin persönlich angreift und herabwürdigt. Einige Kritiker bescheinigen der Kampagne zudem eine antisemitische Ikonographie.

Auch die Chefredaktionen von ZEIT und ZEIT ONLINE sehen die Kampagne kritisch. Anzeigenabteilung und Redaktion arbeiten wie üblich getrennt voneinander, eine Diskussion dazu fand deshalb vor Veröffentlichung nicht statt. Wir haben aus diesem außergewöhnlichen Fall die Konsequenz gezogen, dass politische Kampagnen bereits im Vorfeld zwischen Verlagsleitung und Chefredaktion diskutiert werden. Die Entscheidung über eine Veröffentlichung liegt davon unbenommen beim ZEIT-Verlag.

Weitere Kampagnen, die mit einer ähnlichen Bildsprache auf diese erste Kampagne anspielen, hat der ZEIT-Verlag abgelehnt.

120 Kommentare

  1.   Breiti72

    Sehr gut! Ich habe die Anzeige aber Danke Abo erst gar nicht sehen müssen.

  2.   Shaxx

    Mir fehlt leider auch eine deutliche Distanzierung zu dieser beschämenden Anzeige! Es waren schlicht und ergreifend auch einfach Unwahrheiten in dieser Anzeige zu lesen.

  3.   Norbert Rüther

    Danke für die Information. Die Anzeige hat mich sehr irritiert. Insbesondere die Tatsache, dass eine solche Anzeige in der ZEIT ist.
    Gute Entscheidung.

  4.   hj.kuhrke@gmail.com

    Auch ich bin der Meinung, dass hier so etwas wie Zensur stattgefunden hat.
    Und das bei einem Medium, dem es meistens gelingt verschiedene Ansichten gut darzustellen.

    Wovor habt ihr Angst (A. i
    st immer ein schlechter Ratgeber)?

  5.   klaurot

    Diese Anzeige wurde vielfach kritisch diskutiert – unter anderem, weil sie eine Politikerin persönlich angreift und herabwürdigt.
    *
    Ich erkenne in der Anzeige weder einen persönlichen Angriff noch eine Herabwürdigung, sondern die nicht sonderlich intelligente Aktion eines politischen Gegners der Grünen, über dessen Identität und Geldgeber man sich z.B. auf Wikipedia informieren kann. Auch Leser*innen können das durchaus, ohne dass man sie vor dem Anblick solcher Bildchen schützen muss.

  6.   JRomm

    Das freut mich sehr. Sehr gute Entscheidung. Daumen hoch. ;-)

  7.   w.max.m

    Gut so.

  8.   Walter Gleichmann

    Das gefällt mir!

  9.   Zeitabzuhauen

    Ein blaues Auge wirkt manchmal Wunder.

  10.   Andreas Schwiete

    Hallo Zeit-Redaktion! Offene und klare Kommunikation, dafür steht Die Zeit! Auch in diesem Fall – selbstkritisch und konsequent. Richtig gute Kommunikation und Entscheidung! Danke!

 

Kommentare sind geschlossen.