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Zu wenig Ökolandbau in Deutschland

 

Wenn das Bio-Gemüse-Angebot meines Supermarkts nicht trügt, dann ist es kein Problem, Salate oder Paprika aus Italien zu bekommen – von deutschen Äckern aber offensichtlich sehr wohl. Das mag an der fehlenden Anbaufläche für Bio-Obst und Gemüse liegen. Wie der Deutsche Naturschutzring (DNR) meldet, muss Deutschland rund 50 Prozent der Waren aus ökologischem Anbau importieren. Dass es so viel ist, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Aber es überrascht kaum, wenn man sich die Zahlen anschaut. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung hat ein ambitioniertes Ziel. Dieses Jahr soll auf einem Fünftel von Deutschlands Äckern Bioanbau betrieben werden. Und wo sind wir? Laut DNR statt bei 20 Prozent nur bei gerade einmal 5,6 Prozent im Durchschnitt. Peinlich, peinlich. Und die schaffen wir auch nur, weil  Brandenburg uns mit 10,5 Prozent der Ackerfläche rausholt.

Gescholten werden muss Niedersachsen, Deutschlands Agrarland Nummer 1, wie es sich so gerne nennt. Hier setzt man noch immer auf konventionellen Anbau und Gentechnik. Kein Bundesland weist so wenig Bioäcker aus wie Niedersachen. Dabei gibt es erste Anreize, die Fläche zu erhöhen – unter anderem, in dem man die Nachfrage nach Bioprodukten stärkt.

Aber wahrscheinlich ist vielen Landwirten die Umstellung auf Bio zu aufwändig. Mehr und schnelleres Geld lässt sich mit dem Anbau von Mais und Raps für Biogas  und Biodiesel machen.