Vielleicht ist Ihnen das auch schon aufgefallen: In der einen Straße schmückt sich fast jedes Haus mit Solarzellen auf dem Dach, nur ein paar Kilometer weiter dagegen gar keines. Woran liegt das? Das haben zwei Wissenschaftler der Universität Stanford in Kalifornien untersucht. Das Ergebnis ihrer Studie (pdf): Wenn ein Hausbesitzer sich ein Solarmodul installiert, wollen die Nachbarn auch eins. Solarzellen sind also „ansteckend“, wie es ein US-Blogger auf „Good“ formulierte. Oder – wissenschaftlich korrekt – formuliert:
(we …) „find that a 1% increase in the number of installations in a zip code decreases the time until the next adoption by roughly 1% (…)“
Was sind die Gründe? Die beiden Autoren glauben an mehrere Effekte. Zum einen könnte der Nachbar, der zuerst vorprescht, eine Art „peer group“-Effekt auslösen: Andere sehen, dass die Installation gar nicht so kompliziert ist wie gedacht, lassen sich über die Vorteile aufklären. Und natürlich tauschen sich die Nachbarn im Gespräch aus und empfehlen vielleicht einen Installateur, was die Sache noch einfacher macht. Zudem setzen in Kalifornien einige Solarmodulhändler auf gezieltes Marketing und versprechen Rabatte, wenn eine Nachbarschaft zusammen Module kauft.
Wie das Lebensgefühl einer Nachbarschaft ist („grün“?), spielt übrigens auch noch eine Rolle: Wo besonders viele Menschen ein Hybrid-Auto fahren (und der Toyota Prius ist ja gerade in Kalifornien weit verbreitet), finden sich auch besonders viele Solarzellen auf den Dächern.