Der Offshore-Windpark Butendiek, rund 34 Kilometer vor Sylt, wird nun doch realisiert. Heute gab der Bremer Projektentwickler wpd bekannt, dass die wichtigsten Aufträge erteilt wurden: Die Fundamente wird der niederländische Konzern Ballast Nedam liefern, die Windturbinen kommen von Siemens. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1,2 Milliarden Euro.
Das ist eine überraschende Wende. Denn ursprünglich stand Butendiek vor dem Scheitern. Die Macher aus Nordfriesland hatten das Projekt als ambitionierten Bürgerwind-Park geplant, an dem sich Privatleute beteiligen. Doch steigende Kosten (von ursprünglich 400 Millionen auf mehr als eine Milliarde Euro) und wenig Unterstützung der Politik machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Butendiek wurde oft als Beispiel dafür genannt, dass die Idee von den Bürgerwindparks an Land nicht auf die millionenschweren Projekte auf See übertragbar sei.
Rettung brachte auch nicht der Einstieg eines schottischen Energieversorgers. Im Herbst 2010 kaufte der Projektierer wpd das Projekt. Und jetzt geht alles ganz schnell. In zwei Jahren sollen sich die ersten der 80 Windräder drehen. Insgesamt wird der Windpark eine Kapazität von rund 288 Megawatt haben, das ist etwa die Hälfte eines kleines Braunkohlekraftwerks.
Der Gründervater des Projekts, Wolfgang Paulsen, hat inzwischen seinen Frieden damit gemacht, dass aus der Bürger-Idee nichts wurde. Er verfolgt weiterhin die Idee von den erneuerbaren Ideen in Bürgerhand und realisiert kleinere Solar- und Onshore-Windparks. „Ich freu mich, dass Butendiek nun doch realisiert wird, das ist ein Meilenstein.“.