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Griechenlands Helios-Projekt: Ein bisschen Realismus schadet nicht

 

Am kommenden Donnerstag fliegt Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) mit einer 40-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach Griechenland. Thema wird unter anderem der Helios-Plan sein: Griechenland will einen riesigen Solarpark bauen und den Sonnenstrom nach Deutschland exportieren. Zurzeit sei man auf der Suche nach einem geeigneten Stück Land, so der griechische Umweltminister..

Das Solar-Fachmagazin Photon hat passend dazu einige Zahlen recherchiert. Und sie bringen ein wenig Realismus in die Debatte:

Griechenland hat demnach 2010 Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von lediglich 150 Megawatt installiert. 2011 seien es bisher rund 300 Megawatt. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2010 neue Anlagen mit 7400 Megawatt installiert, damit lässt sich bei voller Sonneneinstrahlung der Strom von sechs Atomkraftwerken erzeugen.

Soll Griechenland also in bedeutendem Maße Solarstrom exportieren, muss dort erst einmal kräftig investiert werden. Doch deutsche Unternehmer klagen über unsichere Konditionen und bürokratische Probleme. Und das ist nur eine Hürde. Dazu kommt ein marodes Stromnetz, in das erst einmal Milliarden gesteckt werden müssen. Zudem könnten die Kostenvorteile des griechischen Solarstroms beim Transport nach Deutschland durch Verluste geschmälert werden.

 

Alles in allem klingt das Helios-Projekt nach einer eher unausgegorenen Idee. Aber schaun´wir noch einmal in zehn Jahren.