Die Schweizer Organisation „Erklärung von Bern“ (EvB) und das deutsche Forum Umwelt und Entwicklung haben dieser Tage sehr anschaulich die Hintergründe unseres Fleischkonsums aufbereitet. „Agropoly“ nennen sie ihre Broschüre. Ihr Vorwurf: Nur wenige Konzerne, darunter die deutsche Erich-Wesjohann-Gruppe aus Niedersachsen, beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion.
Hier etwa die Grafik zum Thema Tierzucht: Wer ahnt schon, dass gerade einmal ein Dutzend Unternehmen diesen Markt inzwischen unter sich aufgeteilt haben. Sie arbeiten mit Hybridlinien, das sind etwa Hühner, die nur noch auf Leistung und Uniformität gezüchtet sind und die sich nicht mehr für die Weiterzüchtung eignen. Konkurrenten können also keine eigenen Linien mehr aus ihnen züchten.
Leider fehlt es in der Dokumentation an genauen Zahlen, an Umsätzen und Marktanteilen. Aber aufschlussreich sind die Grafiken trotzdem. Denn sie machen ein Problem klar: Die Tiere werden sich genetisch immer ähnlicher, das macht sie natürlich auch anfälliger für Krankheiten und zieht massive Antibiotika-Einsätze nach sich. Laut EvB gibt es etwa beim Huhn noch nur zwei Dutzend Zuchtlinien, die nur drei Unternehmen weltweit vermarkten. So geht die biologische Vielfalt verloren. Und das ist ein Schatz, mit dem wir nicht einfach sorglos herumspielen können.