Manchmal macht es ja Spaß, in die Tiefen einer Excel-Datei herabzusteigen. Die Zahlen der Bundesnetzagentur zur Installation neuer Solaranlagen sind da wirklich aufschlussreich. Ende Juni hatte die Bundesregierung die Vergütungssätze für Solaranlange neu geregelt. Seitdem deckelt Deutschland, das Land der Energiewende, die Vergütung für Solaranlagen: Bei 52 Gigawatt installierter Leistung wird Schluss sein. Wer dann noch eine Solaranlage ans Netz bringt, kann das gerne tun – Geld von der Allgemeinheit gibt es aber nicht mehr dafür.
Zudem strich die Bundesregierung im Frühjahr die Fördersätze zusammen, unter anderem für große Solarparks. Wer im Januar noch einen großen Solarpark ans Netz nahm, der erhielt noch rund 18 Cent Vergütung für eine eingespeiste Stunde Solarstrom.
Geht die Anlage jetzt im Oktober ans Netz, sind es nur noch 12 Cent. Das mag nach sprichwörtlicher Pfennigfuchserei klingen, aber bei Großanlagen kommen da schnell beachtliche Summen zusammen. Großanlagen rentieren sich also immer seltener.
Der Rotstift der Bundesregierung hatte ja das Ziel, den unkontrollierten Solarboom abzuschwächen. Die Excel-Tabellen der Bundesnetzagentur zeigen, dass das in den vergangenen drei Monaten offenbar funktioniert hat: Wurden im Juni noch 1.791 Megawatt installiert, waren es im Juli nur noch 543 Megwatt und im August 329 Megawatt. Ein stetiger Rückgang.
Nun muss man allerdings sagen, dass der Juni ein wirklicher Ausreißer war. In dem Monat wurden so viele Anlagen ans Netz genommen, weil viele Besitzer noch schnell eine höhere Vergütung kassieren wollten. Ab Juli trat eine niedrigere Vergütungsstufe in Kraft.
Ähnliches könnte jetzt auch im September passieren. Ab Oktober wird die nächste Absenkung in Kraft treten. Mit Spannung erwarten daher die Solarverbände die aktuellen Zahlen für September. Die Bundesnetzagentur wird sie wahrscheinlich in den kommenden Tagen veröffentlichen.
Update 31.10.2012: Am Mittwoch hat die BNA die neusten Zahlen veröffentlicht. Demnach gingen im September 980 Megawatt ans Netz.