Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Kosmetik-Konzern verzichtet auf umstrittene Konservierungsstoffe

 

Ja, meine Kindheit ist auch Penaten, diese blaue Büchse im Badezimmerregel. Vor Kurzem hat die Umweltschutzorganisation BUND in einer Kampagne die Inhaltsstoffe von Kosmetika angeprangert, darunter eben auch mein Penaten-Döschen. Viele Produkte enthielten Substanzen, die den Hormonhaushalt verändern können. Dazu gehört nicht nur etwa eine Nivea Sonnencreme, sondern eben auch die blau verpackte Wundschutzcreme von Penaten. Sie enthält als Konservierungsstoff Parabene, denen eine hormonähnliche Wirkung nachgesagt wird (deren Konzentration aber keine Grenzwerte überschreitet).

Jetzt hat Johnson & Johnson reagiert, der Hersteller der Penatencreme und einer der größten Hersteller von Pflegeprodukten weltweit. Auf seiner Facebook-Seite (die mehr als  83.000 Menschen geliked haben) teilt der Konzern nun mit, bis zum Sommer kommenden Jahres die umstrittenen Parabene zu ersetzen.

„Johnson & Johnson nimmt die Sorgen der Verbraucher sehr ernst und trägt ihnen Rechnung. Basierend auf unserem Safety & Care Committment von 2012 (http://www.safetyandcarecommitment.com/ingredient-info/preservatives/parabens) läuft seit einiger Zeit eine weltweite Umstellung aller Produkte der Babypflege, die noch Parabene enthalten, auch für Penaten. Diese Umstellung war ohnehin geplant und wird im Rahmen des normalen Prozesses einer Re-Formulierung im zweiten Quartal 2014 erfolgen. Alle weiteren aktuellen Penaten Produkte enthalten keine Parabene. „

Eine Sprecherin betont, dass die Umstellung schon seit Längerem laufe, die Wundschutzcremes in der kleinen Tube und im 250 Gramm-Tiegel seien eben die letzten Produkte, die noch Parabene enthielten. Spannend – und löblich – ist aber tatsächlich, dass Johnson & Johnson erstmals einen Ausstiegstermin nennt. In dem englischsprachigen Safety Commitment heißt es zwar, dass das Unternehmen Parabene zukünftig nicht mehr verwenden will:

„Because we know parents want complete peace of mind when making decisions about their babies, we will phase out the use of all parabens from our baby care products.“

Ein Datum nennt der Konzern jedoch nicht.

Nun mag es nicht überraschen, dass Johnson & Johnson reagiert hat. Denn der BUND hat nicht nur die ToxFox-Kampagne gestartet, sondern zudem noch mit Carolin Rosales, einer Autorin, Bloggerin und jungen Mutter aus dem Prenzlauer Berg in Berlin, eine Online-Kampagne gezielt gegen Penaten gestartet. Mehr als 20.000 Menschen unterschrieben den Aufruf an Penaten, auf die Konservierungsstoffe zu verzichten. Ein Unternehmen, das derart in die Zange genommen wird, muss reagieren.

Die Fans halten übrigens weiter zu Penaten, das zeigen die Postings auf der Seite: „Wir lieben Penaten und bleiben Euch treu.“