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US-Windmarkt bricht ein

 

Na, das sind enttäuschende Zahlen aus den USA. Wie das amerikanische Energieministerium meldet, wuchs die neu installierte Windkraft-Kapazität im vergangenen Jahr um nur 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2009 konnte die Windbranche noch ein jährliches Plus von 42 Prozent verzeichnen. Die American Wind Energy Association reagiert entsprechend verknirscht:

„The U.S. Department of Energy (DOE) recently released the numbers for wind energy in 2010, and to be honest, they’re a little disappointing.

US-Windkraftmarkt. Copyright: DoE, 2010 Wind Technologies Market Report
US-Windkraftmarkt. Copyright: DoE, 2010 Wind Technologies Market Report

Die Gründe für das Schwächeln liegen auf der Hand: Die weltweite Wirtschaftskrise machte auch vor der amerikanischen Windbranche nicht Halt. Zudem droht ein Investitionsanreiz für die Produktion von Windstrom Ende kommenden Jahres auszulaufen, das lässt die Windmacher zögern. Die Preiskonkurrenz von konventionellen Energien ist enorm, gerade Strom aus Gaskraftwerken ist spottbillig.

Allerdings muss man die Zahlen ein wenig relativieren. Denn noch immer wächst der Markt, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. Weltweit sind die USA nach China der zweitgrößte Windenergiemarkt.

Was Sorgen macht: In früheren Jahren schaffte Windenergie es auf Platz 2 (nach Gas), vergleicht man die Stromquellen, die jährlich neu ans Netz gingen. Im vergangenen Jahr musste sich Windkraft mit Platz 3 zufrieden geben. Der Grund: Kohle ist wieder im Kommen. Rund 6.000 Megawatt Kohlekraftwerks-Kapazität gingen 2010 ans Netz. Windenergie kam dagegen auf 5.113 Megawatt.

Update 14:56 Uhr: Herzlichen Dank an „Quartzel“ für die Ergänzungen. Wie die AWEA hier berichtet, verlief das erste Quartal 2011 wieder positiver. In diesem Zeitraum gingen 1100 Megawatt neu ans Netz, etwa doppelt so viel wie noch im Quartal des Vorjahres.