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Biodiesel – der Alligator im Tank

 

Woraus stellen wir Biodiesel her? Aus Raps, aus Soja? In den USA haben Wissenschaftler jetzt eine neue Quelle aufgetan: Alligatorfett. Wie Rakesh Bajpai im Fachmagazin Industrial & Engineering Chemistry Research berichtet, würden in der Alligatorzüchtung jedes Jahr in den USA rund 15 Millionen Pfund Alligatorfett anfallen. Daraus ließe sich ein super Biodiesel herstellen, der gar Biodiesel aus Sojaöl in seinen Eigenschaften enspreche.

Einmal ganz abgesehen, dass die New York Times vorrechnet, dass die produzierte Menge kaum den jährlichen Dieselbedarf der USA ersetzen könnte (jährlicher Dieselverbrauch USA: „45 billion gallons of diesel“, jährliche Produktion aus Alligatorfett: „1.25 million gallons of fuel“):  Nicht alles, was man kann, sollte man auch tun.

Sicherlich, Bajpai will die Abfälle aus der Alligatorzüchtung nutzen. Und deren Energie sollte besser nicht verschwendet werden.

Aber vielleicht sollte man einmal kurz die Alligatorzüchtung hinterfragen. Taschen und Gürtel aus Krokodilleder (oder besser: Alligatorhaut) sind doch wohl wirklich aus der Mode – und das nicht nur bei Tierschützern.

Millionen von Jahren haben diese beeindruckend robusten Tiere bereits auf der Erde überdauert. Wer weiß, vielleicht überleben sie sogar den Menschen. Und nun sollen sie plötzlich im Tank landen, damit wir die Folgen unseres Handels, also den Klimawandel, bekämpfen können? Das ist doch absurd…