Nun ist es wohl klar: Wer sich in diesem Jahr eine Solaranlage auf dem Dach installiert, bekommt weniger Geld für seinen Sonnenstrom. Heute kündigte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in Berlin an, die Förderung für Solarstromanlagen auf dem Dach ab April um 15 Prozent zu kürzen – gestern hatte ja Bundeswirtschaftsminister Brüderle die Einschnitte ebenfalls schon angedeutet. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet außerdem:
„Bundesumweltminister Norbert Röttgen will die Förderung des Solarstroms von Dachanlagen um 15 Prozent ab April kürzen. Die garantierten Abnahmepreise für Strom aus Freiflächenanlagen sollten ebenfalls um 15 Prozent sinken, aber erst ab Juli, sagte Röttgen am Mittwoch. Der Bau von Solarzellen auf bisherigen Ackerflächen soll mit einer Kürzung von 25 Prozent ab Juli unattraktiver werden. Die Masse der Anlagen in Deutschland sind allerdings auf Dächern installiert.
Zielmarke für den jährlichen Ausbau der Photovoltaik seien nun 3000 Megawatt pro Jahr, bisher waren es nur gut die Hälfte. Zuletzt waren es wegen der hohen Förderung aber deutlich mehr als 3000 Megawatt.
Daher soll neben der einmaligen Kürzung und der ohnehin vorgesehenen Reduzierung ab 2011 noch eine weitere von 2,5 Prozent greifen, wenn mehr als 3500 Megawatt Solarkraft in Deutschland in den vorangegangen 12 Monaten installiert wurden. Ab 4500 Megawatt sollten es weitere 2,5 Prozent sein.
Falle der Zubau aufgrund der Kürzungen aber geringer als 2500 Megawatt auf, werde die Förderung ab 2011 gegenüber bisheriger Rechtslage um 2,5 Prozent erhöht.“
Wer sich jetzt noch kurzfristig zum Bau einer Solaranlage entschließt, wird kaum noch Chancen haben: Viele Hersteller rechnen mit wochenlangen Wartezeiten. Die sinkenden Modulpreise und die Ankündigung der Kürzung haben bereits zu einem Run auf die azurblauen Zellen geführt…