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Was ist besser: neue Heizung oder bessere Isolierung?

 

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein paar tausend Euro übrig (geht mir leider nicht so, aber das ist ein anderes Thema) und  Sie müssten damit Energie einsparen und ihre CO2-Bilanz verbessern. Was würden Sie als Hausbesitzer tun? Erst einmal eine neue Heizung kaufen? Oder lieber die Wände mal so richtig gut isolieren, Fenster austauschen?

Bloß nicht letzteres, empfehlen die Energiexperten von Imtech. Das Unternehmen ist so ein typischer „hidden champion“ im Bereich Energieeffizienz. Die Hamburger beraten vor allem Unternehmen beim Energiesparen, u.a. optimieren sie etwa die Produktion von Airbus, haben die Deutsche Bank-Tower energieeffizient saniert und das neue SPIEGEL-Gebäude mitgeplant. Mit mehr als 1,5 Milliarden Euro Umsatz und 5300 Mitarbeiter ist Imtech nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland.

Wer in effiziente Energiesparmaßnahmen investieren will, der sollte zu allererst sich einmal seine Heizung anschauen, so Imtech. Denn da sei das Kosten-Nutzen-Verhältnis weitaus besser als bei der Isolierung von Wänden, die zwar auch sinnvoll sei, deren Kosten allerdings kaum in einem Verhältnis zum Aufwand stehen würden. Mehrere zehntausend Euro investiert mancher Hausbesitzer ja manchmal in neue Fenster und besser gedämmte Außenwände – hätte er das Geld in eine moderne Heizungsanlage investiert, hätte er billiger CO2 eingespart.

Quelle: BMVBS
Quelle: BMVBS

Leider gibt es, glaubt man Imtech, nur ein Problem: Die Bundesregierung fördert gerade vor allem die Gebäudesanierung. Wer kennt nicht die Pudelmützenkampagne vom Bundesbauministerium, die für Gebäudesanierung plädiert? 1,5 Milliarden Euro stellt die Bundesregierung jährlich über die KfW zur Verfügung. Gut angelegtes Geld? Imtech sagt Nein, das Geld sei besser anderes investiert. Die Vermeidungskosten je Tonne CO2  – und auf die kommt es ja unterm Strich an – seien in anderen Bereichen viel niedriger. Neben effizienten Heizungen seien das vor allem sparsame Geräte wie Kühlschränke, Fernseher und Lampen. Zurzeit stecke die Bundesregierung dagegen ihre Fördergelder in die unwirtschaftlichste Maßnahme. Das zeigt übrigens auch eine Studie des BDI von 2009 zu dem Thema (Schaubild 7, Seite 10).