Warren Buffet hat ein neues Spielfeld entdeckt. Das „Orakel von Omaha“, wie der 82-Jährige auch genannt wird, investiert im großen Stil ins Solargeschäft. Für rund 2.5 Milliarden US-Dollar kauft MidAmerican Solar, eine Tochter von Buffets Investmentfirma Berkshire Hathaway, das Solarprojekt Antelope Valley Solar Project in Kalifornien. Es hat eine Kapazität von 579 Megawatt – das entspricht ungefähr der eines kleinen Kohlekraftwerks. Damit ist der Solarpark nach Angaben von SunPower der größte bislang genehmigte Solarpark der Welt. Noch in den kommenden Monaten will MidAmerican mit dem Bau des Solarparks beginnen, der ungefähr so groß sein wird wie knapp 1.860 Fußballfelder. MidEnergy rechnet mit rund 650 Arbeitsplätzen – zumindest in der Bauphase bis zum Jahr 2015. Während des Betriebs arbeiten diese Solarparks ja praktisch vollautomatisch.
Es ist eine spannende, allerdings auch komplexe Konstellation von Akteuren. SunPower stellt Solarzellen her und gehört seit zwei Jahren mehrheitlich dem französischen Energiekonzern Total. Vier Jahre lang hat das Unternehmen den Solarpark entwickelt und ihn jetzt an MidAmerican Solar verkauft.
Unverhohlen wirbt Firmenchef Tom Werner damit, den Investor Warren Buffet gewonnen zu haben: Das stärke die Glaubwürdigkeit seiner Firma gegenüber den Banken. Die sind natürlich auch in den USA zurzeit zurückhaltend bei Solarinvestments, schließlich hat die Branche weltweit mit Überkapazitäten zu tun. Es mag der Anlagestrategie Buffetts entsprechen, dann zuzuschlagen, wenn der Preis möglichst günstig ist und wenn der Rest der Investoren zumindest kurzfristig skeptisch ist. Dieser Augenblick ist jetzt.
MidAmerican Solar gehört wiederum zur MidAmerican Energy Holdings Company, einem Stromversorger, der wiederum Teil von Berkshire Hathaway ist. Bislang hat das Unternehmen vor allem auf Windkraft gesetzt, nun vergrößert es seinen Solaranteil. Schon im Herbst 2011 kaufte es einen Solarpark in Kalifornien, damals vom Dünnschichtspezialisten First Solar.
Hinter dem Deal steckt natürlich die Aussicht auf relativ stabile Erträge. Kalifornien will bis 2050 seine Treibhausgasemissionen um 80 Prozent mindern. Um das zu erreichen, setzt es vor allem auf einen CO2-Zertifikatehandel und Solarprojekte. Auch der Käufer des Solarstroms steht bereits fest. Es ist der kalifornische Stromkonzern Southern California Edison.