Es ist ein zähes, schleppendes Hin und Her mit dieser EU-Fischereireform, oder? Jüngster Auftritt: Die Fischereiminister in der EU. 36 Stunden verhandelten sie, bis heute morgen. Mit welchem Ergebnis? Das Ergebnis ist ein ausgefeiltes SowohlalsAuch. Ja, die Überfischung soll beendet werden, aber bitte nicht so schnell und so drastisch, wie das EU-Parlament es vorhat. Statt etwa den Rückwurf von ungewolltem Fisch (Beifang) komplett zu verbieten, wird es jetzt Ausnahmen geben (fünf Prozent möchten die Agrarminister, immerhin keine sieben mehr, die sie ursprünglich gefordert hatten). Kaum überraschend, dass sich SPD-EU-Parlamentarierin Ulrike Rodust schon enttäuscht zeigt. Sie habe sich mehr erwartet.
Jetzt geht es also in die nächste Runde: Ende Mai müssen sich Parlament und Ministerrat auf einen Kompromiss einigen. Dieser Kampf gegen Überfischung, er dauert und dauert. Es geht, wie immer, am Ende ums Geld und um Jobs. Gerade Spanien blockt eine ehrgeizige Reform. Und warum? Der spanische Agrarminister Miguel Arias Cañete hat heute kein Blatt vor den Mund genommen:
Spain is risking the activity of more than 10,500 vessels and over 41,000 jobs in a very serious economic situation.