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Die besseren Smartphones

 

Ich gestehe: Auch in meinen Schubladen und Bücherregalen lagern in den hintersten Ecken diverse ungenutzte Handys. Zu alt, zu langsam, keine Kamera. Das Problem ist offensichtlich: Wir alle wechseln viel zu oft unsere Mobiltelefone aus. Die Vereinten Nationen schätzen, dass allein im Jahr 2012 jeder Bürger weltweit im Schnitt sieben Kilogramm Elektroschrott produziert hat.

Im vergangenen Jahr hat daher das Fairphone aus den Niederlanden für Furore gesorgt. Es kostet rund 325 Euro – im Gegenzug kann sich der Käufer sicher sein, ein fair und ökologisch produziertes Smartphone in der Hand zu halten. Das Gerät wird zu sozialverträglichen Arbeitsbedingungen, ökologisch und mit fairen Löhnen produziert. Und am Ende soll es im besten Fall gar vollständig recycelt werden, in den wichtigsten Elektroschrottländern will das Unternehmen Recyclingkapazitäten aufbauen. Dafür sind etwa der Akku und das Display-Glas austauschbar.

Das Tolle ist: Offenbar setzt sich die Idee durch, dass es bessere und vor allem nachhaltigere Smartphones geben kann. Noch ein Niederländer arbeitet an einem besseren Smartphone. Dave Hakkens hat im vergangenen Herbst Phoneblok gegründet. Dieses Smartphone setzt sich aus einzelnen Modulen zusammen, die sich ersetzen lassen, wenn Teile kaputt oder nicht gebraucht werden. Noch ist der Phoneblok in der Entwicklungsphase, aber das Team hat das Marketing ganz smart angestellt: Zuerst hat es seine Idee im Netz beworben, um so anderen Unternehmen zu zeigen, dass es ein Interesse an einem solchen Gerät gibt. Mehr als 350.000 Menschen haben Phoneblok bereits bei Facebook geliked. Die Idee kam vor allem auch bei Google an. Der Konzern verfolgt das modulare Handy weiter in seiner Entwicklungstochter Advanced Technology and Projects Group.

Und jetzt zieht auch noch ein Konzern aus China nach. Ausgerechnet China, das Land, das wegen der Produktionsbedingungen von Smartphones und der Apple Zulieferer immer wieder in der Kritik steht. Der ZTE Konzern hat jüngst in den USA angekündigt, ebenfalls an einem Handy zu arbeiten, das sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt: das Eco-Mobius.

Das Eco-Mobius klingt grün und soll auch grün sein, schließlich sind ebenfalls Display, Batterie, Speicher und weitere Komponenten austauschbar. Mal schauen, ob sich solche Konzepte durchsetzen. Die Idee dahinter ist natürlich lobenswert – nichts ist nerviger und unökologischer, als ein Smartphone komplett entsorgen zu müssen, nur weil der Akku nicht mehr funktioniert und nicht austauschbar ist.

Die Warteliste des Fairphones gibt ja den Nachahmern Recht: Die Fairphone-Fans stehen Schlange, die erste Charge ist komplett verkauft, jetzt werden Wartelisten geführt. Jeden Tag veröffentlicht das Unternehmen inzwischen Zahlen, wie viele Geräte es ausliefern konnte: Zurzeit sind es im Schnitt rund 1.000 Stück täglich. Insgesamt haben sie rund 22.300 Fairphones verschickt.